Foundation 07: Die Rettung des Imperiums by Asimov Isaac
Autor:Asimov Isaac [Isaac, Asimov,]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-04-24T12:39:36+00:00
49
Am nächsten Morgen, entspannt, erfrischt und darauf erpicht, erneut mit dem Studium des Buchs anzufangen, fragte Hari Dors: »Für wie alt würden Sie die Regentropfenschwestern schätzen?«
»Ich weiß nicht. Zwanzig… zweiundzwanzig?«
»Nun, nehmen Sie einmal an, daß sie wirklich drei oder vier Jahrhunderte lang leben…«
»Hari, das ist doch lächerlich.«
»Ich sagte doch, nehmen Sie an. In der Mathematik sagen wir die ganze Zeit ›angenommen‹ und versuchen dann, auf etwas offenkundig Unrichtiges oder Widersprüchliches zu stoßen. Eine ausgedehnte Lebenszeit würde fast mit Sicherheit auch eine ausgedehnte Entwicklungsperiode bedeuten. Sie könnten den Anschein erwecken, Anfang der Zwanzig zu und in Wirklichkeit schon sechzig sein.«
»Sie können sie ja danach fragen.«
»Wir können davon ausgehen, daß sie lügen würden.«
»Sehen Sie sich ihre Geburtsurkunden an.«
Seldon grinste schief. »Ich wette mit Ihnen, um was Sie wollen – eine Runde im Heu, wenn Sie Lust haben –, daß sie dann behaupten werden, keine Aufzeichnungen zu führen, oder wenn doch, dann werden sie darauf beharren, daß diese Aufzeichnungen für Stammesleute nicht zugänglich sind.«
»Ich wette nicht«, sagte Dors. »Und wenn das zutrifft, hat es überhaupt keinen Sinn, irgendwelche Vermutungen über ihr Alter anzustellen.«
»Oh, nein, sehen Sie es doch einmal so – wenn die Mykogenier drei- oder viermal so lang wie gewöhnliche Menschen leben, können sie ja nicht gut sehr viele Kinder zur Welt bringen, ohne ihre Bevölkerung ungeheuer zu vermehren. Sie erinnern sich doch, daß Sonnenmeister etwas in dieser Richtung erwähnt hat und dabei sogar recht ärgerlich war.«
»Worauf wollen Sie hinaus?«
»Nun, als ich mit Regentropfen Dreiundvierzig zusammen war, habe ich keine Kinder gesehen.«
»In der Mikrofarm?«
»Ja.«
»Hatten Sie dort Kinder erwartet? Ich war mit Regentropfen Fünfundvierzig in den Geschäften und den Wohnetagen und kann Ihnen versichern, daß ich dort eine ganze Menge Kinder aller Altersstufen, auch Säuglinge, gesehen habe.«
»Ah.« Seldon blickte verdrossen. »Dann würde das wohl bedeuten, daß sie keine besonders lange Lebenszeit haben.«
»Nach Ihrer Argumentation wohl ganz eindeutig nicht. Hatten Sie das wirklich vermutet?«
»Nein, eigentlich nicht. Aber man kann sich ja nicht ganz gegen neue Gedanken verschließen und muß sie auch so oder so überprüfen.«
»Auf diese Weise kann man eine ganze Menge Zeit vergeuden, wenn man auf Dingen herumkaut, die schon auf den ersten Blick lächerlich sind.«
»Manche Dinge, die auf den ersten Blick lächerlich scheinen, sind es nicht. Das ist es ja gerade. Das bringt mich übrigens auf eine Frage. Sie sind ja schließlich Historikerin. Sind Sie bei Ihrer Arbeit je auf Gegenstände oder Phänomene gestoßen, die man ›Roboter‹ nennt?«
»Ah! Jetzt schalten Sie auf eine andere Legende um, eine, die recht populär ist. Es gibt eine große Anzahl von Welten, auf denen behauptet wird, in prähistorischen Zeiten hätte es Maschinen menschlicher Gestalt gegeben. Und diese Maschinen werden ›Roboter‹ genannt. Wahrscheinlich haben diese Robotergeschichten ihren Ursprung in einer einzigen Legende, weil das Thema im allgemeinen immer dasselbe ist. Man hat die Roboter erfunden, und dann wuchsen sie an Zahl und Fähigkeit, bis sie fast übermenschlichen Status erreichten. Sie bedrohten die Menschheit und wurden vernichtet. In jedem einzelnen Fall fand diese Vernichtung statt, ehe die uns heute zur Verfügung stehenden verläßlichen historischen Aufzeichnungen existierten. Man nimmt
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