Flusswelt 4 - Das magische Labyrinth by Philip José Farmer

Flusswelt 4 - Das magische Labyrinth by Philip José Farmer

Autor:Philip José Farmer [Farmer, Philip José]
Die sprache: deu
Format: epub


31

Die weiße, undeutliche Masse der Rex Grandissimus, die auf ihn zukam, wurde nun sichtbar. Minuten verstrichen. Die Rex wurde deutlicher. Einen Moment lang spürte Sam Clemens einen Schmerz in der Brust. Die Rex war sein erstes Schiff und seine erste Liebe gewesen. Er hatte dafür gekämpft, das nötige Baumaterial zusammenzubekommen; er hatte dafür getötet und sogar einen seiner Kollegen – wo mochte Erik Blutaxt jetzt wohl sein – deswegen umgebracht. Er hatte bis zur letzten Niete an der Konstruktion des Schiffes mitgearbeitet, aber als John es gestohlen hatte, war ihm klargeworden, daß alles umsonst gewesen war. Nun mußte er gegen sein eigenes Schiff zu Felde ziehen. Es war eine Schande, daß er es versenken mußte, denn auf diesem Planeten gab es nur zwei dieser Art.

Dafür, daß John ihn zwang, diese Schönheit zu vernichten, haßte er ihn noch mehr. Vielleicht war es aber auch möglich, die Rex zu entern und zu übernehmen. Dann konnten die beiden Schiffe gemeinsam zu den Quellen des Flusses vorstoßen. Es war eine spezielle Eigenschaft Sams, innerhalb einer Sekunde vom tiefsten Pessimismus in den schrankenlosesten Optimismus überzuwechseln.

»Jetzt noch drei Kilometer«, sagte der Radarbeobachter.

»Irgendwelche Zeichen von der Gans?«

»Nein… Doch, Sir! Ein paar! Sie ist über den Hügeln, fünf Kilometer Steuerbord!« Kurz darauf sagte der Radarmann: »Feindliches Schiff schwenkt nach Steuerbord, Sir.«

Sam schaute aus dem Frontfenster. Die Rex machte tatsächlich eine Wendung. Als die Nicht vermietbar auf sie zurauschte, präsentierte die Rex ihr das Heck.

»Waf, fum Teufel, machen die?« fragte Joe.

»Er kann doch nicht abhauen!« rief Sam. »Was immer man diesem Schmutzfinken auch nachsagen kann – feige ist er ganz bestimmt nicht! Nein, er hat irgendeine Schweinerei vor.«

»Vielleicht«, sagte Detweiller, »hat die Rex einen Maschinenschaden?«

»Wenn das stimmt«, sagte Sam, »dann kriegen wir sie. Radarstation! Wie hoch ist ihre Geschwindigkeit?«

»Feindliches Schiff macht fünfzig Stundenkilometer in Richtung Westen, Sir.«

»Gegen den Wind und die Strömung kann sie nicht schneller«, sagte Sam. »Also muß sie in Ordnung sein. Ich kann auch nichts Gegenteiliges feststellen. Aber warum, zum Kuckuck, geben sie Fersengeld? Sie können sich hier doch nirgendwo verstecken.«

Sam legte eine Pause ein und rollte mit den Augen, als suche er nach einer Idee. »Sonar!«

»Könnt ihr irgendwas Ungewöhnliches feststellen? Irgendwas, das eine Mine sein könnte?«

»Nein, Sir. Alles klar unter Wasser. Nur ein paar Fischschwärme.«

»Es wäre John durchaus zuzutrauen, ein paar Minen zu bauen und sie uns in den Weg zu legen«, sinnierte Sam. »An seiner Stelle hätte ich das auch getan.«

»Ja, aber er weif, daf wir ein Fonar haben.«

»Ich würde es trotzdem versuchen. Funker – sagen Sie Anderson, er soll sich zurückhalten, bis wir mehr wissen oder ein anderer Befehl an ihn ergeht.«

Der Funker gab die Nachricht sofort an Ian Anderson, den Piloten der Gans, weiter. Anderson war Schotte und hatte im Zweiten Weltkrieg einen Torpedo-Bomber der Royal Air Force geflogen. Sein Bordschütze, Theodore Zaimis, war Grieche. Er hatte im gleichen Krieg auf einer Handley Page Halifax während der nächtlichen Überfälle auf Frankreich und Deutschland den Part eines Heckschützen gespielt.

Anderson meldete, daß er verstanden hatte. Als die Gans sich auf fast der gleichen Höhe nach Osten bewegte, blieben die Radargeräte auf ihrer Spur.



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