Fluch der Liebe by Catherine Coulter

Fluch der Liebe by Catherine Coulter

Autor:Catherine Coulter [Coulter, Catherine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
veröffentlicht: 2013-10-26T22:00:00+00:00


20

Am folgenden Morgen wurden Frederic North Nightingale, Baron Penrith, Viscount Chilton und Jungfer Caroline Aiden Handerson Derwent-Jones im Salon von Mount Hawke von Bischof Horton aus Turo getraut. Die Zeremonie begann um zehn Uhr und dauerte genau achteinhalb Minuten. Die letzten fünfeinhalb Minuten fanden bei geschlossenen Augen statt. Bischof Horton sprach das Gebet. Dann begann er mit der metaphorischen Vermählung Adams und Evas, schlug einen eleganten Bogen zur Gegenwart, beschwor den tieferen Sinn der christlichen Vereinigung des vor ihm stehenden Paares, segnete die Zukunft ihrer Nachkommen, die, so es Gottes Wille war, ebenso ebenbürtige Ehepartner finden mochten wie ihre Vorfahren. Caroline war etwas verwirrt. Sprach er von den Vorfahren ihrer Nachkommen, einem verstorbenen Chilton oder einem Chilton, der einmal in ferner Zukunft das Zeitliche segnen würde?

Endlich meinte Bischof Horton, der Feierlichkeit des Anlasses genügt zu haben, und strahlte Caroline und North an. Ob jemand seine Stimme erheben und Einwände gegen die Verbindung dieser beiden Menschen vorzubringen habe? fragte er die Versammelten. Zur allgemeinen Erleichterung schwieg ein jeder - einschließlich Mr. Ffalkes. Nach dem Segen des Bischofs begriff Caroline allmählich, daß ihr Leben innerhalb weniger Minuten eine völlig neue Wendung genommen hatte.

North küßte die Braut, nachdem Bischof Horton seine Bibel zugeklappt hatte. Es war ein kurzer keuscher Kuß.

Die rein männliche Dienerschaft von Mount Hawke stand der rein weiblichen - mit Ausnahme des Stallburschen und Stallmeisters Robin - wie zur Parade aufgereiht gegenüber. Feierlich gekleidete Gäste aus der Nachbarschaft waren anwesend, wie Mrs. Freely, Mr. Peetree, die Treath, Mr. Brogan und die Carstairs. Hinter vorgehaltener Hand kommentierte Mrs. Freely Carolines Kleid und ihre Frisur. Wie schnell doch die Jugend von heute heiratet, nicht wahr? Und die junge Braut ist dünn wie eine Bohnenstange. Nicht einmal voll entwickelt. Nun ja, besser als umgekehrt. Haha! North und Caroline und die umstehenden Gäste verstanden jedes Wort.

Zumindest erfreute Caroline Mrs. Freelys Urteil über das Brautkleid. Elfenbeinfarbener Seidensatin war zu einem schlicht und edel geschnittenen Kleid verarbeitet worden. Eine Brustschleife - einen Hauch dunkler als die Farbe des Kleides - bildete den einzigen Schmuck. Gleichfarbene Satinbänder und weiße Rosen waren in ihr kastanienbraun schimmerndes Haar eingeflochten. Das Mieder war tief ausgeschnitten und mit hellem Leinen unterlegt. Caroline trug keinen Schleier. Die Sonne, die in den Salon schien, tauchte ihre schmale schlanke Gestalt in ein helles Licht, das mit ihren strahlenden Augen wetteiferte, wann immer sie ihren Mann anblickte.

»Eine echte Liebesheirat«, bemerkte Victoria Carstairs zu ihrem Mann, als ihre Augen zu North wanderten, der jetzt damit beschäftigt war, die Gratulationen der Gäste entgegenzunehmen. »Ist das nicht herrlich?«

»Wohl eher eine Heirat aus Lust, was North anbelangt, meine Liebe«, antwortete Rafael Carstairs trocken. »Seine Augen werden tiefschwarz, wenn er sie ansieht. Ich bezweifle, daß das arme Mädchen heute nacht viel Schlaf bekommt. Wahrscheinlich das ganze Jahr nicht!«

»Seine Augen sind von Natur aus schwarz, mein Bester«, gab Victoria zurück. Ihre Hand ruhte auf der kaum merklichen Rundung ihres Leibes, die ihre Schwangerschaft verriet. »Du verstehst wieder einmal gar nichts. Und ich bekomme auch nicht sehr viel Schlaf, nicht einmal jetzt, in



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