Fleisch by Kava Alex

Autor:Kava, Alex [Kava, Alex]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CORA Verlag GmbH und Co. KG
veröffentlicht: 2012-11-01T00:00:00+00:00

31. KAPITEL

„Hat die Spurensicherung im Wald noch was gefunden?“, fragte Maggie, sobald sie wieder auf der Straße waren.

„Wir haben den Stromdraht gefunden, in den Dawson Hayes gerannt ist. Jemand muss ihn abgeschnitten und vom Zaunpfosten losgemacht haben, und dann hat er ihn zwischen den Bäumen aufgespannt.“

„Wie eine Falle.“

„Der Stacheldrahtzaun, von dem der Draht stammt, grenzt das Weideland vom Wald ab. Der Junge muss in die Drahtfalle gerannt sein, und der Stromschlag war so stark, dass er in den Zaun gestürzt ist. Wir konnten sehen, wo der Stacheldraht von den Pfosten gerissen wurde.“

„Und der Schwung hat dazu geführt, dass er sich in dem Stacheldraht verwickelte.“

„Yep. Davon gehen wir aus. Ich muss jemanden hinschicken, der sich um diesen Draht kümmert. Wir haben ihn aufgerollt und außer Reichweite liegen lassen, aber ich muss mit dem Rancher sprechen, damit er den Strom abschaltet.“

„Wie haben Sie ihn denn aufgewickelt, ohne selbst einen Schlag zu bekommen?“

„Derjenige, der daran herumgebastelt hat, hat Plastikteile liegen gelassen, mit denen man den Draht anfassen konnte, ohne der Spannung ausgesetzt zu sein. Daher wissen wir auch, dass jemand manipuliert hat. Die Rancher machen das anders.“

„Könnte es sein, dass die anderen beiden Jungs auch in diesen Draht gelaufen sind?“

„Mal abwarten, was Lucy sagt. Ich glaube es aber nicht. Die Spannung war nicht groß genug für einen tödlichen Stromschlag. Sie hat nur ausgereicht, um einen von den Füßen zu reißen. Die Rancher wollen das Vieh ja schließlich nur am Weglaufen hindern und es nicht brutzeln wie auf dem elektrischen Stuhl. Oh, Entschuldigung“, sagte er, und seine Ohren wurden rot. „Ich hätte das nicht so derb ausdrücken sollen.“

„Wenigstens ist Dawson deswegen noch am Leben.“

„Die Kollegen von der Spurensicherung haben auch einige Fußspuren abgegossen.“

„Also haben die Planen geholfen?“

„Ja, die Planen haben verhindert, dass sie vom Regen verwaschen wurden. Aber ich weiß nicht, ob es etwas nützt – da müssten wir schon die Schuhe aller sieben Jugendlichen konfiszieren.“

Als sie nicht antwortete, warf er ihr einen Blick zu und verzog das Gesicht. „Sie wollen, dass ich die Schuhe aller sieben Jugendlichen konfisziere?“

„Drei Paar haben wir ja schon.“

„Eine Spur sieht nach Arbeitsstiefeln Größe 48 aus. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass einer der Jugendlichen etwas anhatte, was einem Arbeitsstiefel nahekam.“

„Na also, dann wäre es doch gut, wenn man die Schuhe einsammeln würde, oder?“

Er erwiderte nichts.

„Wir haben auch einige Spuren oben auf dem Hügelkamm gefunden, die aussahen, als wären sie von einem Puma oder einem Rotluchs.“

„Im Ernst?“

„Hank sagte ja schon, dass in den letzten Wochen mehrere Sichtungen berichtet wurden. Allerdings unbestätigte. Aber das hat für unseren Fall wohl keine Bedeutung. Keiner der Kids hatte Verletzungen, die von einer Raubkatze stammen könnten.“

„Dawson Hayes hat heute Vormittag gesagt, dass ihn ein wolfsähnliches Tier angegriffen habe.“

„Tatsächlich?“

„Haben Sie solche Spuren auch da gefunden, wo sich die Jugendlichen aufgehalten haben?“

„Keine einzige.“

„Und irgendetwas, das eine Lightshow hervorgerufen haben könnte?“

Er schüttelte den Kopf. Sah sie von der Seite her an, überlegte offenbar, ob er sagen konnte, was ihm auf der Zunge lag.

„Ich fürchte, einige der Kids waren high. Wir haben keine Flaschen oder Dosen gefunden. Ein paar Zigarettenkippen.

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