Flashback by Simmons Dan

Autor:Simmons, Dan [Simmons, Dan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-03-12T16:00:00+00:00

1.12

NÖRDLICH VON LAS VEGAS, NEW MEXICO

MITTWOCH, 15. SEPTEMBER

Einen flüchtigen Augenblick lang spürte Nick große Hitze, gefolgt von einem furchtbaren Druck, als sich eine dichte Wand der Finsternis um ihn schloss. Dann nichts mehr.

Im zweiten Wagen dreißig Meter weiter hinten sah der Fahrer Willy – der in Wirklichkeit Takeru Ōta hieß –, wie Satos Fahrzeug getroffen wurde. Scheinbar getragen von einer Flammensäule schoss das Geschützverdeck fünfzig Meter in die Luft. Satos Oshkosh M-ATV kippte um und riss Leitplanken und verstärkten Beton mit, als er über den linken Brückenrand in das leere Flussbett stürzte und sich dabei mehrmals überschlug. Beim Einschlag der Panzergranate waren brennende Metallstücke von dem Wagen hochgeschleudert worden, und jetzt schoss die große Heckklappe auf Ōtas Fahrzeug zu wie ein drei Zentner schwerer Bombensplitter. Sie verfehlte es nur um zwanzig Zentimeter. Unten im Flussbett loderten aus Luken und Lüftungsschächten sowie aus der gesamten Rückseite von Satos Wagen neue Flammengeysire.

Ōta riss das Steuer so heftig herum, dass das gewaltige Fahrzeug einige Sekunden lang auf den rechten Rädern schaukelte, ehe es mit einem heftigen Aufprall wieder Bodenhaftung bekam. Dreißig Meter weiter hinten, wo er gerade noch gewesen war, krachte eine zweite Panzergranate auf den Highway. Eine dritte explodierte links von dem Oshkosh.

Toby brüllte auf Japanisch vom Beifahrersitz. »Ich hab das Mündungsfeuer gesehen! Zwei Panzer, teilweise verschanzt, unten am Fuß des Bergs, ungefähr einen Kilometer voraus.«

Ōta erreichte das steile Flussufer und fuhr einfach weiter. Schier eine Ewigkeit hingen die zwölf Tonnen des Oshkosh in der Luft, ehe er mit voll zusammengestauchten Federn der Einzelradaufhängung unter den Böschungskamm tauchte.

Hinter ihm explodierte das Nordufer des Flussbetts unter einem neuen Geschoss.

»Drei Panzer«, rief Bill vom Geschützturm. »Drittes Mündungsfeuer. «

Ōtas M-ATV krachte durch die Weiden und die gestürzten Pappeln, dann kam er schlitternd im Sand vor dem Südufer zum Stehen. Damit waren sie aus der direkten Schusslinie der Panzer, aber natürlich weiter anfällig gegen indirekten Artilleriebeschuss.

»Infanterie«, meldete Bill von oben. Bills echter Name war Akihiro Okada. »Hab sie gesehen, bevor wir runter sind. Mehrere hundert, glaub ich. Handfeuerwaffen, Panzerfäuste und TOW-Raketen. «

»Wo?« Takeru Ōtas Stimme blieb bedächtig. Er musste herausfinden, ob sein Chef Sato noch lebte, aber das konnte noch warten, bis sie die taktische Situation überschauten und den Kampf aufnehmen konnten.

»Südlich, auf halber Strecke zu den Panzern, kommen aus Löchern im Boden.« Auch Okadas Stimme klang jetzt ruhig und professionell.

Inzwischen hatte Toby, der in Wirklichkeit Shinta Ishii hieß, versucht, über Funk Sato oder Joe – Genshiro Itō – zu erreichen. Doch er bekam keine Antwort. Schließlich gab er es auf und fragte: »Wieso haben die Drohnen und Satelliten die Panzer übersehen?«

»Wahrscheinlich gute Kryotarndecken über den vergrabenen Panzern und den Kämpfern in ihren Löchern«, antwortete Ōta. »Halten die Wärme genau auf Bodentemperatur. Jemand muss raus, damit wir erkennen, was da auf uns zukommt.«

»Hai!« Shinta Ishii trennte die Kabel zur stationären Sprechanlage, löste seinen Gurt, heftete sich einen Sauerstoffnotpack mit mobilem Funkgerät an den Helm und riss eine Videokamera und eine Pistole aus dem Handschuhfach. Dann öffnete er die Beifahrertür und rollte sich hinaus.

Eine Sekunde später flimmerten

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.