Flaschenpost. Roman by Anke Cibach

Autor:Anke Cibach [Cibach, Anke]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, Unterhaltung, Romantik, Liebe, Watt, Flaschenpost, Gefühl, Nordsee
ISBN: 978-3-95520-775-5
Herausgeber: dotbooks
veröffentlicht: 2015-10-30T16:00:00+00:00

»Moin. Soll das etwa alles mit? Willst du, dass mein Kahn untergeht?« Schiffer Pedersen war kein Freund von großen Worten, aber der Anblick von Nele inmitten ihrer Tütenwirtschaft, verheddert in einen langen Schal, über den sie gerade stolperte und dabei etwas fallen ließ, das sich als angebrochener Eierkarton entpuppte, machte ihn ungewohnt redselig. »Dann bring mal frischen Wind nach Greunfall. Können die dort gut gebrauchen.«

»Was ist denn los?«, fragte Nele alarmiert, aber Herr Pedersen verstaute schweigend das Gepäck und kümmerte sich dann ums Ablegen. Erst als sie auf der Höhe der Seehundbänke waren, fing er wieder an zu reden.

»Sind nicht so gut drauf dort. Harm, dein Vater, kann nicht mehr richtig zupacken, die Knochen werden morsch.«

»Das ist Rheuma. Er soll mal mit Mutter Urlaub im Süden machen.«

Herr Pedersen wirkte skeptisch, wie er da seine Pfeife stopfte und dabei keinen Moment die Fahrrinne aus den Augen verlor. »Liegt an Enno. Seit der weg ist, läuft es nicht mehr so richtig.«

»Dann werden wir eben ohne ihn auskommen müssen«, erwiderte Nele kriegerisch. »Jetzt bin ich ja da.«

»Du bist doch nur noch ‘ne Deern aus der Stadt.«

So dachte man also über sie. Na, denen würde sie es zeigen. Trotzdem war sie auf Enno sauer. Musste er sie gerade jetzt im Stich lassen?

»Wenn er die Hallig ganz verlässt …«

Was war das eben? Enno wollte wegziehen? Das konnte nicht sein. Es sei denn, Beate, die für das Halligleben wenig geeignet schien, steckte dahinter.

»Warum sollte er das tun?«

»Wenn das Geld lockt. Oder Ruhm und Ehre. Unser Enno hat sich ganz schön gemausert.«

Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen.

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