Flammenzorn by Laura Bickle

Flammenzorn by Laura Bickle

Autor:Laura Bickle
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Roman
ISBN: 9783838711089
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2011-08-25T22:00:00+00:00


Anya rief vorsichtshalber vorher an, um sich zu vergewissern, dass Brian im Krankenhaus keine anderen Besucher hatte. Die Vorstellung, sich erneut mit Jules auseinandersetzen oder den Schmerz in Max' Augen sehen zu müssen, behagte ihr nicht. Irgendwann würde sie versuchen, die Dinge mit Katie und Ciro ins Reine zu bringen, wenn sie schließlich einen Moment zum Durchatmen fand. Aber mit den DAGR war sie endgültig fertig, und nichts, was sie sagten, würde daran irgendetwas ändern.

Sie hatte angenommen, sie würde sich irgendwie ... erleichtert fühlen, wenn sie die DAGR hinter sich ließe. Stattdessen spürte sie bei jedem Schritt, den sie tat, eine zusätzliche Last. Vielleicht lastete Brians Zustand zu schwer auf ihr; vielleicht waren die Träume von Mimi und dem unbekannten kleinen Mädchen zu tief in ihrer Psyche verankert; vielleicht brauchten die Wunden auf ihrer Haut Zeit zu heilen. Was immer der Grund war, der Verlust der DAGR vermittelte ihr das Gefühl, furchtbar allein zu sein.

Sie schlüpfte hinter den Vorhang vor Brians Bett und zog sich einen Stuhl heran. Er lag reglos da, und nur die Maschine hob und senkte seine Brust. Sie sah, dass Katie hier gewesen war. Da in der Intensivstation keine Blumen erlaubt waren, hatte sie eine kleine Jadestatue von Guanyin, der Göttin des Mitgefühls, auf seinem Nachttisch hinterlassen. Ein Stapel Zeitschriften deutete darauf hin, dass die anderen auch hier gewesen waren und bei ihm Wache gehalten hatten.

Aber jetzt war sie mit ihm allein. Anya streichelte Brians Wange. Die Stoppel am Kinn und auf dem Kopf waren länger geworden und kitzelten ihre Finger. Das Haar am Kinn war heller, rötlicher als das auf dem Kopf. Sie würde kaum umhin kommen, ihn damit aufzuziehen, dass er sich einen Ziegenbart wachsen lassen sollte, wenn er wieder wach war - falls er ...

Nein, wenn er wieder wach war, Punkt. Diesen Gedanken hielt sie fest, und sie war nicht bereit, die andere Möglichkeit auch nur in Erwägung zu ziehen.

»Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst«, sagte sie und rieb sanft seinen Handrücken mit dem Daumen. »Aber ich möchte, dass du weißt, wie leid mir alles tut. Ich würde alles geben, wenn wir nur noch einmal von vorn anfangen könnten.«

Sparky kroch am Fußende auf das Krankenhausbett und rollte sich zu Brians Füßen zusammen.

»Du kannst ihn nicht sehen«, flüsterte sie, »aber Sparky hält dir gerade die Füße warm. Er sorgt sich um dich.«

Sie ließ den Kopf sinken und konzentrierte sich auf ihren Atem, bis er wieder zur Ruhe kam. »Es gibt so viele Dinge, die ich bereue. Ich bereue Dinge, die ich als Kind getan habe ... du kennst nicht die ganze Geschichte, aber es ist meine Schuld, dass Mom tot ist.« Ein distanzierter, beobachtender Teil ihrer selbst erkannte, wie viel leichter es war, vor Brian, der zum Schweigen verdammt war, zu beichten, als vor einem Geistlichen. »Ich habe die Christbaumbeleuchtung angelassen ... und das Haus ist in Flammen aufgegangen ... ich glaube, ich tue immer noch Buße dafür. Durch meinen Job bei der Feuerwehr.«

»Ich bereue, dass ich den Geist des kleinen Mädchens verschlungen habe.



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