Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) by Konrad Martina

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) by Konrad Martina

Autor:Konrad, Martina [Konrad, Martina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-17T23:00:00+00:00


Die Jungen saßen im Kreis um die Lampe herum.

„Wisst ihr“, erklärte Jacob, „ich hatte keine Ahnung, dass diese Sachen etwas mit mir zu tun hatten. Für mich waren es nur spannende Gegenstände, die ich beim Spielen entdeckt hatte. Aber auch nicht merkwürdiger als die Kiste mit den Abendkleidern da hinten!“ Er zeigt in die ungefähre Richtung.

Während Tom die weiche Decke im Arm hielt und nicht loslassen mochte, hatte sich Finn den Stein genommen. Er sah wirklich genauso aus wie die beiden Steine, die sie schon besaßen. Jacob hatte sich unterdessen das Papier genommen, in dem der Stein eingewickelt gewesen war.

„Mist, es ist viel zu dunkel hier“, fluchte er. Sorgfältig faltete er das Papier und steckte es in seine Hosentasche.

„Ich habe auch seit Ewigkeiten nicht mehr daran gedacht“, erklärte er dann. „Aber als ihr mir eure Geschichte erzählt habt, da ist mir plötzlich dieser Karton wieder eingefallen. Es hört sich wirklich so an, als seien wir drei gleichzeitig ausgesetzt worden.“

Eine Weile schwiegen die Jungen. Dann fragte Finn behutsam: „Ist das schlimm für dich?“

„Ich weiß es nicht“, sagte Jacob leise. Seine Stimme klang bedrückt, vielleicht weinte er. Finn war froh, dass es zu dunkel war, um dem anderen ins Gesicht sehen zu können.

„Ich war immer ganz glücklich hier, bei meinen Eltern, und nun erfahre ich, dass sie wohl gar nicht meine Eltern sind.“

„Aber sie lieben dich“, erwiderte Tom. „Es ist doch eigentlich egal, ob sie deine wirklichen Eltern sind.“

„Ja, da hast du wohl recht“, sagte Jacob und schniefte ein wenig. Finn hatte kaum zugehört. Stattdessen hatte er in seiner Jackentasche gewühlt und seinen Teil des Steins heraus geholt. Er drehte und wendete die beiden Teile so lange, bis er die beiden Kanten gefunden hatte, die genau aneinander passten.

„Tom“, sagte er heiser, „hol doch mal Deinen Stein hervor.“

Finn und Jacob sahen Tom zu, als auch er den Stein aus seiner Tasche holte. Wortlos hielt Finn ihm die beiden Stücke hin und ohne große Mühe setzte Tom das fehlende Stück ein. Es passte perfekt. Ein ungefähr faustgroßer, lilafarbener, beinahe runder Kristall. Finn hörte, dass Jacob neben ihm heftig ausatmete, und bemerkte, dass auch er vor lauter Anspannung vergessen hatte, Luft zu holen. Plötzlich musste er kichern.

„Ich weiß nicht“, prustete er, „aber hätte jetzt nicht irgend etwas ganz Tolles passieren sollen?“

Er hörte, dass auch Tom und Jacob zu lachen begannen. Sekunden später kugelten sie sich auf dem rauen Holzfußboden und hielten sich die Bäuche vor Lachen.

Erst nach einer ganzen Weile gelang es ihnen, wieder zu Atem zu kommen.

„Puh“, machte Finn und wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht. „Und was machen wir jetzt?“

Jacob stützte das Kinn in seine Hand.

„Zuerst einmal“, schlug er vor, „sollten wir dieses Kinderlied oder Gedicht oder was immer es ist, mal lesen. Ich habe es vor Jahren einmal entziffert, aber ich habe längst wieder vergessen, wie es ging“

„Und dann“, fügte Tom hinzu, „müssen wir uns wohl auf den Weg zu diesem geheimen Schloss machen.“

„Wir hatten Anton und Paul versprochen, nicht alleine dort hinzugehen“, warf Finn ein.

„Wer sind denn Anton und Paul?“, fragte Jacob verwundert.



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