Finale im Herbst by Robert B. Parker

Finale im Herbst by Robert B. Parker

Autor:Robert B. Parker
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Pendragon
veröffentlicht: 2014-12-28T05:00:00+00:00


17

Das Aufbauen dauerte etwa eine Stunde. Den größten Teil davon nahm das Aufhängen des Punchingballs in Anspruch. Schließlich nagelte ich das Schlagbrett an zwei dicke Äste, die sich in etwa der richtigen Höhe ausspreizten. Für mich. Paul würde sich auf eine Kiste stellen müssen. Ich musste dreimal hin und her, um die Gewichte zu holen. Paul trug einige kleinere Hanteln. Ich schaffte erst die so schwer wie möglich beladene Langhantel raus und holte in zwei Touren die restlichen Scheiben.

„Also“, sagte ich, „nach dem Mittagessen trainieren wir zwei Stunden, und dann ist Feierabend für heute. Normalerweise würden wir morgens trainieren und nachmittags am Haus bauen, da wir heute aber spät dran sind, weil wir deine Sachen besorgen mussten, fangen wir morgen Nachmittag mit dem Haus an.“

Zu Mittag aßen wir Schafskäse und Fladenbrot mit Pickles, Oliven, Zwergtomaten und Gurkenscheiben. Paul trank Milch. Ich trank Bier. Paul meinte, der Schafskäse röche schlecht. Vor der Hütte standen zwei Klappstühle, und so setzten wir uns nach dem Essen raus. Es war halb zwei. Ich stellte das Kofferradio an. Die Sox spielten gegen die Tigers.

Paul sagte: „Ich mag kein Baseball.“

„Hör weg.“

„Das kann ich nicht, wenn’s läuft.“

„Okay, ein Handel. Ich mag das Spiel. Was magst du?“

„Weiß nicht.“

„Okay. Ich hör mir die Spiele an, wenn sie kommen. Zu jeder anderen Zeit kannst du dir anhören, was du willst. In Ordnung?“

Paul zuckte die Schultern. Auf dem Wasser gab ein Seetaucher seine ulkigen Laute von sich.

„Das ist ein Seetaucher“, sagte ich. Paul nickte.

„Ich will keine Gewichte heben“, sagte er. „Ich will nicht lernen, an den Punchingbällen zu boxen. Der Kram gefällt mir nicht.“

„Was würdest du lieber tun?“, fragte ich.

„Keine Ahnung.“

„Wir machen das nur wochentags. Samstag und Sonntag halten wir uns frei für andere Sachen.“

„Was denn?“

„Was du willst. Wir sehen uns die Gegend an. Wir können fischen, jagen, ins Museum gehen, schwimmen, wenn es wärmer wird, uns ein Baseballspiel anschauen, falls du es doch schätzen lernst, auswärts essen, ins Kino gehen, ins Theater, nach Boston fahren und abhängen. Hab ich schon irgendwas getroffen, was dir gefällt?“

Paul zuckte die Schultern. Ich nickte. Gegen halb drei lagen die Sox mit Eckersley drei Punkte vorn und unser Essen hatte sich gesetzt.

„Gehen wir ran“, sagte ich. „Für den Anfang machen wir von jeder Übung mal drei Serien. Wir machen Bankdrücken, Curls, Überzüge, Fliegende, ein bisschen Schulterheben, ein paar Situps. Wir trainieren Kombinationen am Sandsack, und ich zeig dir, wie man mit dem Punchingball umgeht.“

Ich hängte eine große Feldflasche mit Wasser an einen Ast. Sie war mit rotgestreiftem Wolldeckenstoff bezogen, und ich kam mir immer wie Kit Carson vor, wenn ich aus ihr trank. „Trink soviel Wasser, wie du möchtest. Ruh dich aus zwischendurch. Nur keine Hast. Wir haben noch den ganzen Tag.“

„Ich weiß doch gar nicht, wie das alles geht.“

„Ich aber. Ich zeig es dir. Zuerst sehen wir mal, wie viel du verkraften kannst. Wir fangen mit Bankdrücken an.“

Ich legte die große York-Hantelstange ohne Gewichte auf die Kraftständer.

„Probier mal“, sagte ich.

„Ganz ohne Gewichte?“

„Das ist schwer genug für den Anfang. Wenn es zu leicht ist, können wir Gewicht zulegen.



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