Fesseln der Dunkelheit 02 - Nachtkuss by Winter Anna

Fesseln der Dunkelheit 02 - Nachtkuss by Winter Anna

Autor:Winter, Anna [Winter, Anna]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-12T23:00:00+00:00


Kapitel 12

Ich lege meine Kleider für nächste Nacht auf den Stuhl, um nach dem Aufstehen keine Zeit zu verbummeln. Außerdem richte ich den Stapel Material, den ich eben noch zusammengestellt habe. Annabelle ist in meiner Klasse für morgen und wenn sie sich so sehr für Ägypten interessiert, werden wir über Pyramidenbau und Pharaonen sprechen. Das lässt sich prima mit der Kunststunde verbinden, die im Anschluss stattfindet. Da können sie passende Bilder malen.

Ich hoffe, dass niemand mumifiziert zum Unterricht erscheint. Die Vorstellung von der in Toilettenpapier eingewickelten Petsy entlockt mir ein Lächeln.

Eventuell könnte ich Konstantin dafür gewinnen, dass wir mit allen ins Tulsa-Kindermuseum gehen. Das Entdeckungslabor würde sie bestimmt begeistern. Annabelles Interesse daran, Dinge einzuwickeln, wird dort bedient. Sie haben eine lange Hängebrücke wie eine Krabbelröhre komplett aus Klebeband gebaut.

„Lindana.“

Sofort bekomme ich eine Gänsehaut von seiner Stimme. Er klopft leise an die Tür.

Ich habe total vergessen, mein Handy zu überprüfen. Das Heraussuchen der Sachen über Ägypten hat mich völlig in Anspruch genommen. Nicht zu vergessen die Zeit für all die Gute-Nacht-Geschichten und Küsse davor.

Ich prüfe schnell im Spiegel, wie ich aussehe. Eilig streiche ich ein paar wilde Locken nach hinten und zwicke mir in die Wangen. Was tue ich da eigentlich?

Nervös öffne ich die Tür.

„Hi.“

„Kann ich reinkommen?“

Wenn ich das wüsste! Marcellus hat auf den zweiten Blick an Attraktivität gewonnen und ich kann nicht verhindern, dass mich sein Erscheinen erfreut. Allerdings ist sein Ausdruck sehr verschlossen und es ist unwahrscheinlich, dass er mir Witze erzählen will. Trotzdem ist mir klar, dass ich dieses Gespräch allenfalls aufschieben, aber nicht verhindern kann.

„Na gut.“ Ich lasse ihn eintreten. Meine Hände kribbeln, als ich die Tür schließe. Ich brauche irgendetwas, woran ich mich festhalten kann, also gehe ich zu Marias Bild, nehme es hoch und zeige es ihm.

„Schau, was mir Maria gemalt hat.“

Er sieht mich lange an, bevor er seinen Blick auf die Zeichnung fallen lässt. So viel zu peinlichen ersten Momenten nach einer gemeinsamen Nacht.

„Das ist toll.“ Seine Stimme passt mehr zu einer Totenpredigt. Er nimmt mir das Bild aus der Hand und legt es aufs Bett. „Für mich war es kein One-Night-Stand.“

Okay, die Ablenkung hat nicht so toll geklappt und meine Hände sind schon wieder leer. Woran soll ich mich jetzt festhalten?

Ich weiche zum Stuhl zurück und klammere mich an die Lehne.

„Du hast mir nicht mehr geantwortet“, sagt er tönern.

Es ist klar, dass er wissen will, was los ist.

„Ich habe das Handy ausgeschaltet.“

„Wieso?“

„Um dich genauso zu ärgern, wie du mich immer“, gebe ich zu.

Er atmet tief aus. „Das mache ich doch gar nicht.“

„Der Sarg ließ sich öffnen.“ So schlecht kann sein Gedächtnis nicht sein.

„Ja.“ Marcellus breitet die Arme aus. „Aber ich habe ihn nicht zu gelassen, um dich zu ärgern. Ich wollte, dass du bei mir bist.“

Und wie ich bei ihm war! So nah, dass ich gerade nicht damit klarkomme.

„Du hast mich in der Küche an die Wand gepinnt!“

„Hab ich dir dabei wehgetan?“

Sein Blick ist durchdringend. Schmerz ist eine Grenze, die er nicht überschreiten würde. So viel ist mir klar.

„Nein, nur meinem Ego.“ Eigentlich will ich diesen Streit nicht, aber … „Du bist manchmal ziemlich roh.



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