Fels der Einsamkeit by Kurt Mahr

Fels der Einsamkeit by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1981-12-08T01:00:00+00:00


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„Damit ergibt sich eine neue Situation", sagte Perry Rhodan. „Es ist erfreulich, daß von Geoffry und Irmina die seelische Last genommen ist, ein intelligentes Fremdwesen getötet zu haben. Aber darüber hinaus enthält diese jüngste Entwicklung eine Reihe von Aspekten, die einem die Gänsehaut über den Rücken jagen."

Er nickte Geoffry Waringer auffordernd zu. Außer diesem waren Irmina Kotschistowa, Jen Salik, Carfesch und Alaska Saedelaere anwesend. Drei Mutanten und Marcello Pantalini beteiligten sich per Funk von der DAN PICOT aus an der frühmorgendlichen Diskussion.

„Auf der Grundlage dessen, was wir über die Körperchemie der EM-Amöbe wissen", begann Geoffry, habe ich ein paar Computer-Simulationen gefahren. Es ging darum, das Phänomen zu erklären, das Alaska in der Südschleuse beobachtet hat. Eine Bemerkung vorweg: unsere bisherige Untersuchung hat ergeben, daß der Amöbenkörper aus homogener Substanz besteht. Der Himmel mag wissen, wie die Natur es fertiggebracht hat, eine solche Struktur mit Intelligenz auszustatten - aber das ist eine Frage, die mit unserem gegenwärtigen Problem nichts zu tun hat.

Die Simulation sieht keine Schwierigkeit in der Annahme, daß die Amöbe die Fähigkeit besitzt, sich in eine nahezu beliebig große Zahl von Körperbruchstücken zu spalten. Die Bruchstücke sind jene gallertartigen Tröpfchen, die sowohl im Labor als auch in der Südschleuse beobachtet wurden. Diese Fähigkeit dient der Amöbe als Schutz. Wird sie angegriffen, löst sie sich einfach auf. Da nach unserem Wissen Amöben nur in Symbiose mit Rollschwämmen leben und da die Natur keine Fähigkeiten schafft, die nicht gebraucht werden, bleibt uns nur die Annahme, daß zu irgendeiner früheren Zeit die EM-Amöben für sich existierten und die Symbiose mit den Schwämmen erst später zustande kam.

Die Frage ist nur: wie finden die Tröpfchen wieder zusammen, nachdem die Gefahr vorüber ist? Jedem einzelnen wohnt nur ein winziger Bruchteil der Gesamtintelligenz inne.

Reicht dieser Bruchteil aus, um wenigstens eine Art Instinkt zu bilden, die die Tröpfchen schließlich wieder zusammenführt? Die Simulation beantwortet diese Frage im bejahenden Sinn. Der Instinkt ist offenbar nicht untrüglich. Alaska sah, wie die Gallertkügelchen sich augenblicklich vereinen wollten, nachdem er sie von der Wand der Schleusenkammer gewischt hatte. Eine Zehntelsekunde später jedoch erkannten sie, daß ihre Handlung verfrüht war, und wichen wieder auseinander."

Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

„Das also ist die EM-Amöbe - eines der seltsamsten Geschöpfe, das mir je über den Weg gelaufen ist."

Nachdenkliches Schweigen folgte seinen Erklärungen. Das menschliche Bewußtsein fand es schwierig, eine derart groteske Vorstellung zu verdauen. Schließlich war Carfeschs sanfte Stimme zu hören: „Es besteht also kein Zweifel daran, daß die EM-Amöbe die Kuppel durch die südliche Schleuse verlassen hat?"

„Kein Zweifel", bestätigte Geoffry. „Wir haben keinen Versuch gemacht, sie wieder einzufangen."

„Das bedeutet aber", fuhr der Sorgore fort, „daß die Amöbe gelernt haben muß, die Schaltkontrollen der Schotte zu bedienen."

Geoffry machte ein Gesicht, als hätte er in das bittere Ende einer Salatgurke gebissen.

„Das ist richtig. Wie wir uns die Sache vorstellen, hat die Amöbensubstanz sich selbständig gemacht, während Roboter die Steinstücke aus der Laborzelle in einen Lagerraum nahe der Südschleuse brachten. In Form von tausend winzigen Tröpfchen war sie praktisch unsichtbar. Später, als keine Gefahr der Entdeckung mehr bestand, vereinigten sich die Tröpfchen.



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