Feenkind by Elvira Zeißler

Feenkind by Elvira Zeißler

Autor:Elvira Zeißler [Zeißler, Elvira]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Irgendwann, die Dunkelheit war schon über sie hereingebrochen, erreichten sie schließlich die Waldgrenze und Chris sah ein Grenzkontrollhäuschen vor sich aufragen. Sie würden die Nacht also nicht im Wald verbringen.

Ein aufgeregter junger Mann lief aus dem Häuschen heraus und auf sie zu. Ängstlich hielt er eine Armbrust im Anschlag, war sich jedoch offenbar unsicher, auf wen er sie richten sollte.

"W-W-Wer seid Ihr?" brachte er schließlich stotternd hervor.

Falls die Viszerer ihn verstanden hatten, zeigten sie das nicht. Ohne den Mann zu beachten, setzten sie ihren Weg fort.

Dies schien ihm zumindest etwas mehr Mut zu geben. Er überholte sie und stellte sich ihnen erneut in den Weg. "Geht es Euch gut, Sir?" fragte er nun Chris, den er immerhin als ein menschliches Wesen erkannte.

Am liebsten hätte Chris ihm geraten, schleunigst zu verschwinden, doch er wollte nicht den Unmut seiner Wächter auf sich lenken. Daher beschränkte er sich auf einen Laut, der von einem Schwerverletzen hätte stammen können.

Leider hatte dies auf den jungen Mann eine nicht vorherzusehende Wirkung. "Lasst den Mann sofort frei", verlangte er mit bemüht fester Stimme von den Viszerern. "Und weist Euch selbst dann aus", fügte er hinzu.

Was für ein anständiger kleiner Bursche, fuhr es Chris durch den Kopf. Er hoffte sehr, dass die Viszerer ihn ziehen lassen würden.

Die Wesen schienen die Situation ähnlich zu sehen, denn sie gaben ein belustigtes Schauben von sich. Im nächsten Augenblick sprang einer von ihnen vor und schlug mit seiner Pranke die Armbrust spielerisch aus den Händen des Burschen. Überrascht und erschrocken fiel dieser nach hinten. Die Schnauze des Viszerers war nur einen knappen Fuß vom Gesicht des Mannes entfernt. "Ferrschwindee", knurrte das Wesen.

Der Bursche bestätigte den positiven Eindruck, den Chris von ihm bekommen hatte, dadurch, dass er sich ohne zu zögern aufrappelte und davon rannte.

Schnaubend setzten die Viszerer ihren Weg zur Hütte fort.

Als sie schließlich stehen blieben, fasste eine schwere Pranke nach Chris' Hosenbein, so dass die scharfen Krallen seine Haut ritzten, und zog leicht daran. Das war wohl sein Zeichen, um abzusteigen, entschied Chris. Keuchend ließ er sich rückwärts zu Boden gleiten. Um nicht sein Gleichgewicht zu verlieren, musste er sich an seinem Sattel festhalten. Alles wirkte so natürlich, dass seine Wächter nicht bemerkten, wie er die Dornen, die er noch immer in der Hand hielt, unter den Sattel schob.

Schmerzhaft überrascht bäumte sich sein Pferd auf. Doch die Wesen beachteten es nicht, und eins führte das Tier trotz der klagenden Schreie weg. Enttäuscht folgte Chris den übrigen in das Innere der Hütte und ließ sich in der seinen Wächtern gegenüberliegenden Ecke nieder.

Der Trick mit dem Pferd war nicht so verlaufen, wie er es sich gewünscht hätte. Er konnte das arme Tier zwar laut und kläglich schreien hören, es hatte die Viszerer jedoch nicht in der erhofften Weise von ihm abgelenkt. Und obwohl es ihm um sein Pferd leid tat, dachte er nicht ohne eine gewisse Schadenfreude daran, dass das empfindliche Gehör der Wesen darunter stark zu leiden hatte. Allerdings waren seine Satteltaschen für ihn noch immer genauso unerreichbar wie die andere Seite der Barriere.



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