FederLeichtSaga 05 - Wie Nebel im Wind by Marah Woolf

FederLeichtSaga 05 - Wie Nebel im Wind by Marah Woolf

Autor:Marah Woolf [Woolf, Marah]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2017-05-21T22:00:00+00:00


An den folgenden beiden Tagen bekam ich Cassian nicht zu Gesicht. Ob er es sich anders überlegt hatte? Ob er es bereits bereute, mir dieses Angebot unterbreitet zu haben? Mussten wir nicht Pläne schmieden? Immerhin hatte ich endlich Zeit, in Ruhe mit Dr Erickson und Dad über das Siegel zu sprechen und ihnen meine Theorie darzulegen, dass Grace noch lebte.

»Zeigst du mir das Siegel?«, fragte Dad fasziniert, als ich die Kette unter dem T-Shirt hervorzog, und ihnen erklärte, wie Solea es verborgen hatte.

»Faszinierend«, sagte Dr Erickson. »Ich würde es nicht aus der Eichel nehmen, dort drin ist es sicher.« Er drückte meine Hand. »Es ist eine schwere Bürde, die du trägst.«

»Werdet ihr mir helfen?« Sie waren meine ganze Hoffnung. »Ihr könntet in der Schlossbibliothek nach Aufzeichnungen suchen.«

»Natürlich, Kind«, sagte Dr Erickson. »Aber erwarte nicht zu viel. »Die Siegel sind schwarzmagische Gegenstände. Niemand hat sie je studiert. Alles, was wir bisher darüber wissen, sind mündliche Überlieferungen.«

Das hatte ich nicht bedacht. Ich hatte mich zu sehr darauf versteift, dass irgendjemand eine Lösung für mein Problem wusste.

»Das Siegel diente nur einem einzigen Zweck und zwar Beliozar zurückzuholen, dafür wird es alles tun, auch sich friedlich verhalten.«

War das eine Warnung? »Dann glaubt ihr auch, dass Grace tot ist?«

Die beiden Männer tauschten ein Blick. »Als Elisien uns erlaubte, die Schlossbibliothek zu nutzen, bat sie uns auch, nach Aufzeichnungen über die Siegel zu suchen«, sagte Dad.

»Sie wollte dir helfen«, bestätigte Dr Erickson. »Leider haben wir nichts gefunden. Es tut mir so leid, aber für Grace besteht keine Hoffnung mehr.«

»Ich habe die ganze Zeit gedacht, sie hält es für Unfug, dass ich daran glaube.«

»Die Königin hat ein großes Herz, aber auch eine schwierige Aufgabe. Sie wollte dir die Hoffnung nicht nehmen. Du solltest dich darauf konzentrieren, das Siegel in Sicherheit zu bringen«, sagte Dad und strich mir übers Haar. »Merlin war wochenlang unterwegs, um mehr über die Fähigkeiten des Siegels herauszufinden, aber auch seine Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Es gibt mehrere abtrünnige Magier, die Damian nicht folgen. Er hat sie aufgesucht, aber niemand konnte ihm helfen.«

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Die ganze Zeit hatte ich gedacht, Elisien und Merlin wäre Graces Schicksal egal. Stattdessen hatten sie versucht, mir zu helfen. Auf ihre Art zwar und ohne mich einzuweihen, aber sie hatten Graces Schicksal nicht einfach stumm hingenommen. Tränen tropften mir aus den Augen. »Dann ist es endgültig vorbei?«, fragte ich. Dad zog mich zu sich auf den Schoß. Weinkrämpfe schüttelten mich. Er wiegte mich, als wäre ich ein kleines Mädchen. Ich hatte so sehr gehofft, sie noch retten zu können.

»Was soll ich jetzt tun?«, fragte ich, als ich keine Tränen mehr übrig hatte.

»Bring das Siegel in Sicherheit und dann komm mit mir zurück«, sagte Dad. »So wunderbar es hier ist, es ist nicht unsere Welt. Du kannst dich nicht ewig verstecken.«

Ich nickte und bemühte mich, die restlichen Tränen zurückzudrängen. Dad hatte recht. Ich würde lernen müssen, mit den Verlusten, die ich erlitten hatte, zu leben.



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