Fantastic Fernanda, mein Fast-Freund und ich by Birgit Hasselbusch

Fantastic Fernanda, mein Fast-Freund und ich by Birgit Hasselbusch

Autor:Birgit Hasselbusch [Hasselbusch, Birgit]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783864560477
Herausgeber: Oetinger E-Books
veröffentlicht: 2016-12-19T23:00:00+00:00


Lecker. Leckerer. Burritos. Meine Gäste stürzten sich auf die kleinen Eselchen. Die Weizentortillas waren mit Guacamole, Hack und Hühnchen gefüllt. Fernanda hatte sie appetitlich auf zwei bunten Tellern angerichtet, und alle griffen zu. Vor lauter Aufregung bekam ich nur einen Burrito runter, freute mich aber, dass sie so gut ankamen. Der Partykeller sah echt krass aus. Lars hatte mir sogar noch einen roten Scheinwerfer angebracht und eine weitere Playlist zusammengestellt. Gerade machte er den DJ. So viel Engagement kannte ich gar nicht von ihm. Zumindest nicht, wenn es um mich ging. Wahrscheinlich wollte er was von Opas Fuffziger abhaben.

»Es ist soo megacool!«, brüllte Kati mir ins Ohr und wirbelte wie wild durch den Partyraum. Einer der Elftklässler hatte sie gegriffen und mit ihr einen abgedrehten Tanz hingelegt. Da fiel mir zum ersten Mal auf, dass sie bei ihm leicht rot wurde. Mir erzählte sie ja immer, ich sollte mich Sascha nicht zu sehr in die Arme werfen. Möglicherweise lag die Röte bei Kati aber auch nur an dem Scheinwerferlicht.

»Na, wer hat denn das hier alles so toll hergerichtet?« Sascha stand plötzlich hinter mir und tippte mich an die Schulter. Ein Gefühl, als wenn mich Blitz und Donner gleichzeitig treffen würden.

»Ach, ich hatte einen ganz brauchbaren Helfer«, sagte ich betont lässig, musste aber über beide Backen grinsen.

»Zeig mir doch mal eure Chill-out-Area.« Er zog mich sanft auf die Matratzenlandschaft hinunter. Genau dorthin, wo wir das letzte Mal gesessen hatten, als Opa dazwischengefunkt hatte. Meinen Herzschlag musste man eigentlich lauter als die donnernden Bässe hören.

»Habe ich dir schon richtig zum Geburtstag gratuliert?«, fragte Sascha. Ja, hatte er.

Die Frage klang aber so aufregend, dass ich behauptete: »Nööö, haste noch nich.«

»Dann müssen wir wohl mal anstoßen. Und vielleicht könnten wir ja auch Brüderschaft trinken?«

Bitte, möge mich niemand aus diesem Traum wecken. Alles, was ich mir jemals gewünscht hatte, sagte mir mein Herzjunge in diesem Moment. Wir saßen auf einer Matratze, und er wollte mit mir Brüderschaft trinken. Hallo!? Jeder wusste ja wohl, was das bedeutete. Mindestens einen Kuss. Ach, wenn ich doch nur jeden Tag fünfzehn werden könnte!

»Klar. Da bin ich dabei«, sagte ich und grinste. »Zur Not auch Schwesternschaft.«

Sascha stand auf. Nein, bitte, nicht aufstehen! »Ich hol uns schnell was zu trinken. Muss ja was Besonderes sein.« Zwinkernd verschwand er im Getümmel.

Gleich würde er zurückkommen, und wir würden uns zum ersten Mal küssen. Ich musste wissen, ob mit meinen Lippen alles okay war. Nicht dass da irgendwo ein Rest Guacamole klebte.

»Kati!«, schrie ich meiner wie berauscht tanzenden Freundin zu. »Komm mal!«

Sie ließ sich neben mich plumpsen.

»Du musst bitte sofort wieder aufstehen. Aber sag mir schnell eine Sache.« Mit niemandem sonst konnte ich so offen reden. Kati war wie mein zweites Ich. Sie wusste alles über mich. Na ja, fast. Sie wusste noch nicht, dass ich gleich geküsst werden würde.

»Was denn?«, fragte sie völlig außer Puste.

»Habe ich was am Mund?«, brüllte ich ihr ins Ohr.

Kati betrachtete mich, so gut das im Dunkeln ging. »Ja, du hast was am Mund«, sagte sie dann.

Hektisch wischte ich mir über die Lippen.



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