Extinction by Kazuaki Takano

Autor:Kazuaki Takano [Takano, Kazuaki]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: C. Bertelsmann
veröffentlicht: 2014-11-16T23:00:00+00:00

4

Rubens saß zu Hause auf seinem Sofa im Licht der Stehlampe.

Es war zwei Uhr morgens an der Ostküste und acht Uhr morgens in Zentralafrika.

Er war nach Hause gegangen, um ein bisschen zu schlafen, aber es gab zu viele Probleme, die er lösen musste. Die einzelnen Punkte hatte er auf einem Block notiert.

Rubens war unschlüssig. Er wollte vermeiden, dass es bei der von ihm geplanten Operation Tote gab, aber was Nous betraf, war er sich nicht sicher. Sollten sie ihn am Leben lassen? Doch gleich wie, das Unternehmen durfte jetzt nicht außer Kontrolle geraten. Sie mussten voraussehen, was der Gegner tun würde, und ihm zuvorkommen. Wenn ihre Schlussfolgerungen zutrafen, würde Nous versuchen, sich unter dem Schutz der Söldner außer Landes zu retten. Rubens starrte auf seinen Block:

Wo werden Pierce und die anderen versuchen, den Kongo zu verlassen?

Das war die drängende Frage. Afrika war riesig, die CIA konnte nicht jeden Quadratmeter unter Beobachtung halten. Wenn Pierce und die anderen über die Grenze gingen, wären sie unauffindbar. Einzig die Infrastruktur im Kongo spielte Nemesis in die Hände. Für ein Land, das fast so groß war wie ganz Europa, herrschten katastrophale Verhältnisse. Nur eine einzige Straße führte von Ost nach West, und wenn man die nicht benutzen wollte, blieben einem nur ein Flussboot oder ein Flugzeug. Die Gruppe würde wissen, dass alle strategischen Punkte entlang des Weges überwacht wurden. Sie hatten also keine andere Wahl, als zu Fuß zur Ostgrenze zu gehen. In Anbetracht der Geografie hatte Militärberater Stokes die richtige Entscheidung getroffen, als er vorschlug, die örtlichen Milizen einzubeziehen. Zwanzig bewaffnete Gruppen von Aufständischen blockierten den Weg in den Ostteil des Ituri-Regenwaldes. Wollten sie Pierce und die Söldner am Verlassen des Landes hindern, mussten sie wohl oder übel auf diese äußerst unangenehmen Kampfverbände setzen.

Wo werden sie versuchen, den Kontinent zu verlassen?

Es war unwahrscheinlich, dass sie in Afrika bleiben würden, wenn sie den Kongo erst hinter sich hätten. Sie waren alle keine Afrikaner und würden zu sehr auffallen. Aber wohin würden sie flüchten? Rubens ging weiter zum dritten Punkt auf der Liste und hoffte auf einen Hinweis.

Was waren die Auswahlkriterien für die vier Söldner?

Nous hatte diese vier Männer als seine Beschützer haben wollen und war dabei so weit gegangen, dass er alle anderen Kandidaten für Operation Guardian hatte töten lassen. In den Gründen für ihre Auswahl vermutete Rubens auch den Schlüssel zum Verständnis des Fluchtplans. Wie Nous angenommen hatte, waren Yeager und Garrett aus bestimmten Gründen bereit, ihren Auftraggeber zu verraten. Aber was war mit den beiden anderen? Warum Kashiwabara und Meyers?

Rubens zog einen Bericht aus seiner Aktentasche und sah sich das Auswahlverfahren noch einmal an.

Drei andere Kandidaten waren im Irak gestorben, bevor Mikihiko Kashiwabaras Name an die Spitze aufgerückt war. Wodurch unterschied Kashiwabara sich von ihnen? Ihre Fähigkeiten als Söldner waren allesamt vergleichbar, Luftlande- und Gefechtserfahrung eingeschlossen. Der einzige Unterschied lag in ihren Sprachkenntnissen. Nur Kashiwabara sprach Japanisch, denn das war seine Muttersprache. Rubens dachte an das wissenschaftliche Paper, das Seiji Koga verfasst hatte. Es war auf Japanisch geschrieben, was im wissenschaftlichen Bereich ungewöhnlich war.

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