Exploration Capri: Teil 3 Zerstörung (German Edition) by Christian Klemkow

Exploration Capri: Teil 3 Zerstörung (German Edition) by Christian Klemkow

Autor:Christian Klemkow [Klemkow, Christian]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction
veröffentlicht: 2015-03-13T16:00:00+00:00


Auf halber Höhe angekommen, begann das Eis wieder zu beben. Ein Grollen stieg die Spalte hinauf.

„Festhalten! Es bewegt sich wieder“, rief Steven von oben herab. Eisbrocken stürzten in die Tiefe.

„Vorsicht!“, schrie Rivetti. Alle zogen schnell die Köpfe ein.

Steven wusste, dass es kaum sicheren Halt gab. Weder fanden sie rutschfeste Grate noch hatten sie spitze Eisen unter den Füßen, um sich zu sichern. Sich mit bloßen Händen an einer Granitwand zu halten, war eine Sache. Die gummierten, dicken Handschuhe der Anzüge auf frisch geschmolzenem Eis, entbehrten hingegen jegliche Vernunft. Sofort ließ er den Laser länger brennen und formte einen tieferen Tunnel für seine Arme, um sich besser halten zu können.

Auch Rivetti krallte sich so fest sie konnte, während Braun seine selbstgebogenen Hacken in das Eis rammte.

Mühsam hielten sich alle in der Wand. Das zusätzliche Gewicht des Jetpack-Treibstoffkanisters zerrte an Rivettis zierlichem Körper, was Braun nicht entging.

„Werfen Sie das Ding endlich ab, oder es zieht uns alle runter wie ein Stein“, rief Braun unter ihr.

„Nein!“, stöhnte Rivetti erschöpft. „Ich schaff das. Wir brauchen es noch.“

Als wollte sich die gewaltige Scholle gegen ihre Bezwinger erwehren, richtete sich die Eiswand immer weiter auf. Noch 12 Grad und die Wand würde ihren vertikalen Scheitelpunkt passieren und anschließend überkippen.

„O Gott. Es hört nicht auf“, rief Rivetti und blickte hinab. Der Wettlauf neigte sich buchstäblich dem Ende entgegen. Etwas tiefer nahm das Schicksal der Arche ihren Lauf. Quietschend deformierte der Druck sämtliches Metall zu einem unförmigen Gebilde. Noch hielt sich das bis zur Unkenntlichkeit zerstörte Wrack in der Spalte.

„Das klingt nicht gut. Es ist noch nicht vorbei!“, hustete Braun stark in seinen Helm. Seine inneren Armaturen sprenkelten sich mit Blut. Kein gutes Zeichen. Obwohl er von den Medikamenten wie benommen wirkte, verlor er zu keinem Zeitpunkt die Kontrolle. Es war schon fast ironisch. Der langjährige Umgang mit Alkohol hatte seinen Körper quasi für derartige ungewöhnliche Situationen vortrainiert.

„Die Wand wird immer steiler“, schrie Rivetti. Mit jeder Minute wurde es schwieriger, sich festzuhalten. Ängstlich blickt sie in die Höhe. Steven hielt sich kaum zehn Meter über ihr.

„Wir müssen schneller nach oben, oder wir können uns nicht mehr lange halten“, machte auch er Druck. „Rivetti! Werfen Sie endlich Ihren Rucksack ab, oder wir stürzen noch alle ab.“

„Klettern Sie lieber etwas schneller“, weigerte sie sich trotzig.

Immer hastiger trieb Steven den Laser in das Eis. Unentwegt strömte das Schmelzwasser wie ein kleiner Wasserfall auf die unter ihm wartenden Marines. Rivettis Anzug war inzwischen völlig vereist. Immer wieder musste sie frisches Eis vom Visier entfernen, welches ihre Sicht beeinträchtigte. So nah an der Oberfläche herrschte wieder eisige Kälte von minus 64 Grad.

„Was ist mit dem Brenner? Wie lange funktioniert der noch?“, erkundigte sich Rivetti in der stillen Hoffnung, dass er bis oben durchhalten würde.

„Keine Ahnung. Denken Sie nicht dran!“, spritzte weiter Wasser in die Tiefe. Unentwegt trieb er ein Loch nach dem anderen in das Eis, während er sich stets mit nur einem Arm im letzten Loch verkeilte.

Als niemand mehr daran dachte, erfüllte ein Krachen und Bersten die ganze Spalte. Dann folgte wieder Stille.



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