Ex: Roman by Ambrose David

Ex: Roman by Ambrose David

Autor:Ambrose, David [Ambrose, David]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783828974579
Google: xFufQAAACAAJ
Herausgeber: Weltbild
veröffentlicht: 1997-01-01T23:00:00+00:00


K A

3

P I T E L

1 Kurz nach sech

s trafen alle in Sams

Wohnung ein. Sie alle hatten das unausgesprochene Bedürfnis, das Labor zu meiden, und hatten sich trotz des kalten stürmischen Regens, der vom Atlantik kam, lieber zum Riverside Drive aufgemacht. Sam bot Kaffee und kalte Getränke an, aber alle lehnten ab.

Ohne weitere Einleitungsfloskeln sagte er dann: »Joanna hat ein paar Dinge herausgefunden und meint, daß ihr sie erfahren solltet.« Alle Blicke richteten sich auf die Fensterbank, auf der Joanna saß. Hier hatte sie in Sams Armen gelegen, damals in ihrer ersten Liebesnacht.

Er hatte hinaus auf den Hudson gestarrt und sich laut gefragt, ob es wohl irgendeine Möglichkeit gäbe, Roger Fullerton zur Teilnahme an dem geplanten Experiment zu überreden. Obwohl das erst wenige Monate her war, schien es in einem anderen Leben gewesen zu sein.

Heute saß ihr Roger Fullerton abgespannt und müde in einem Sessel gegenüber und wünschte sich wahrscheinlich, daß er nie ein Wort von alldem gehört hätte. Sam hockte auf der Lehne des Sofas, auf dem Ward und Pete sich niedergelassen hatten.

»Ich habe mit den Streifenpolizisten gesprochen, die als erste am Unfallort waren«, setzte sie an und überflog ihre handgeschriebenen Notizen. »Sie können sich den Unfall nicht erklären. Barry, der am Steuer gesessen hat, galt als sicherer Fahrer. Sämtliche Alkohol- und Drogentests waren negativ. Und nach der Autopsie ist nun auch ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall auszuschließen. Die Straßen waren trocken, die Sichtverhältnisse bestens. Es gibt weder Schleuderspuren, noch ist ein Reifen geplatzt. Der Wagen war neu, das Modell gilt als zuverlässig. Und es war auch kein anderer Wagen am Unfall beteiligt, dafür gibt es drei Augenzeugen, die alle das gleiche berichten: Das Auto fuhr zwischen achtzig und neunzig Stundenkilometer, kreuzte plötzlich ohne jeden Grund zwei Spuren bis zur Standspur und krachte dort gegen den Betonpfeiler einer Zubringerbrücke. Da der Wagen direkt auf den Betonpfeiler zuraste, kann Selbstmord nicht ausgeschlossen werden.«

Sie legte die Notizen beiseite und sprach weiter, jedoch ohne irgend jemandem in die Augen zu blicken. Aber auch die anderen sahen an ihr vorbei oder starrten auf den Boden.

»Die Selbstmordtheorie scheidet für mich aus mehreren Gründen aus. Erstens kann ich es einfach nicht glauben. Zweitens habe ich herausgefunden, daß Drew und Barry auf dem Weg zu einem Priester waren, als sich der Unfall ereignete. Er heißt Father Caplan und war Drews Gemeindepfarrer in Queens, bevor er vor drei Jahren in eine winzige Gemeinde in der Nähe von Ardmore versetzt wurde. Als damals Drews und Barrys Kind gestorben ist, hat sie sich ihm anvertraut, und sie sind enge Freunde geworden. Ich habe heute morgen mit ihm telefoniert, und er sagt, daß Drew ihn früh morgens angerufen hat, schon gegen sieben, und gefragt hat, ob sie und Barry ihn besuchen dürften. Es sei sehr dringend, habe sie gesagt. Er hatte den Eindruck, daß sie beide aus irgendeinem Grund sehr verängstigt waren, aber sie hat am Telefon nicht darüber sprechen wollen.«

Joanna hielt inne und ließ den Blick von einem der vier Männer zum andern schweifen. »Das ist alles.«

Sam stand von der Sofalehne auf und machte ein paar Schritte durchs Zimmer.



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