Evil by Jack Ketchum

Evil by Jack Ketchum

Autor:Jack Ketchum [Ketchum, Jack]
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2011-01-13T22:10:26.480000+00:00


28

»Wir haben ihr von unserem Spiel erzählt«, sagte Donny.

»Wem?«

»Ruth. Meiner Mom. Wem denn sonst, du Blödmann?«

Donny war allein in der Küche, als ich reinkam, und schmierte sich gerade ein Erdnussbutter-Sandwich, das wahrscheinlich gleichzeitig das Abendessen war.

Auf dem Buffet waren Kleckse von Erdnussbutter und Traubengelee und Brotkrümel. Nur so zum Spaß zählte ich das Besteck in der Schublade nach. Nach wie vor gab es von allem nur fünf.

»Ihr habt es ihr erzählt?«

Er nickte. »Ja. Das heißt, Woofer war es.«

Er biss in sein Sandwich und setzte sich an den Esszimmertisch. Ich nahm ihm gegenüber Platz. Es gab einen ein Zentimeter langen Brandfleck im Holz, den ich vorher noch nie gesehen hatte.

»O Gott, was hat sie dazu gesagt?«

»Nichts. War irgendwie komisch. Als ob sie es sowieso schon gewusst hätte, verstehst du?«

»Gewusst? Was gewusst?«

»Alles. Es war nichts Besonderes für sie irgendwie. Anscheinend hat sie sich eh schon gedacht, dass wir so was machen. Weil das alle Kinder machen.«

»Du machst Witze.«

»Nein, ich schwöre.«

»Quatsch.«

»Wenn ich's dir sage. Sie wollte bloß wissen, wer dabei war, und ich hab's ihr erzählt.«

»Du hast es ihr erzählt? Ich? Eddie? Wir alle!«

»Ich sag dir doch, es war ihr egal. Hey, was regst du dich eigentlich so auf, Davy? Es hat ihr überhaupt nichts ausgemacht.«

»Denise? Du hast ihr auch von Denise erzählt?«

»Ja, alles.«

»Du hast ihr gesagt, dass sie nackt war?«

Ich konnte es einfach nicht fassen. Dabei hatte ich immer gemeint, dass Willie der Hohlkopf war. Ich schaute ihm zu, wie er sein Sandwich aß. Lächelnd schüttelte er den Kopf.

»Glaub mir, du musst dir keine Sorgen machen.«

»Donny.«

»Wirklich.«

»Donny.«

»Ja, Davy.«

»Spinnst du?«

»Nein, Davy.«

»Ist dir eigentlich klar, was mit mir passieren wird, wenn …«

»Nichts wird mit dir passieren, verdammt. Kannst du jetzt endlich mal mit deinem blöden Geflenne aufhören? Es ist meine Mom, hast du das vergessen?«

»Ach, das ist wirklich ein tolles Gefühl. Deine Mom weiß jetzt, dass wir nackte kleine Mädchen an Bäume fesseln. Super.«

Er seufzte. »David, wenn ich gewusst hätte, dass du dich anstellst wie ein Spastiker, hätte ich dir gar nichts gesagt.«

»Ach, ich bin jetzt ein Spastiker?«

»Ja.« Jetzt war er sauer. Er schob sich die letzte klebrige Ecke seines Sandwichs in den Mund. Dann stand er auf.

»Pass mal auf, du Trottel. Was meinst du, was eigentlich zur Zeit im Bunker los ist? Gerade in diesem Moment?«

Ich sah ihn nur an. Woher sollte ich das wissen? Und wen interessierte das?

Dann dämmerte mir etwas. Meg war da unten.

»Nein«, sagte ich.

»Doch.« Er ging zum Kühlschrank, um sich ein Cola zu holen.

»Quatsch.«

Er lachte. »Kannst du vielleicht mal mit deinem ewigen ›Quatsch‹ aufhören? Schau selber nach, wenn du mir nicht glaubst. Mann, ich bin nur raufgekommen, weil ich was essen wollte.«

Ich rannte hinunter. Hinter mir hörte ich ihn lachen.

Draußen wurde es schon dunkel, und die Kellerbeleuchtung war an, nackte Glühbirnen über der Waschmaschine, unter der Treppe und über der Schmutzwasserpumpe in der Ecke.

Willie stand hinter Ruth an der Tür zum Bunker.

Beide hatten Taschenlampen in der Hand.

Ruth machte ihre an und winkte in meine Richtung wie ein Cop an einer Straßensperre.

»Da ist Davy«, verkündete sie.

Willie schaute mich flüchtig an. Na und, mir doch egal

Mein Mund stand offen.



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