Es: Roman by Stephen King

Es: Roman by Stephen King

Autor:Stephen King [King, Stephen]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2011-02-17T23:00:00+00:00


EIN ABEND VOLLER UNTERHALTUNG!

Das war eine Show, zu der er wirklich sehr gern gehen würde, dachte er schläfrig, aber er wusste, dass seine Mutter das nie erlauben würde. Jerry Lee Lewis und Freddie Cannon fielen bei ihr nicht gerade in die Kategorie »Angemessene Unterhaltung für Teenager«. Sie gab zwar zu, in den Vierzigerjahren für Frank Sinatra geschwärmt zu haben, aber ebenso wie Bill Denbroughs Mutter wollte sie von Rock’n’ Roll nichts wissen. Chuck Berry war ihr ein Gräuel, und sie erklärte, dass sie bei Richard Penniman – unter seinen Fans besser bekannt als Little Richard – »kotzen müsse wie ein Huhn«. Richie hatte diese Aussage nie verstanden, hatte sich aber auch nie getraut, nach einer Erklärung zu fragen.

Richies Vater war in Bezug auf dieses Thema neutral und hätte sich vielleicht auch überreden lassen, aber Richie wusste tief im Herzen, dass seine Mutter nicht mit sich reden lassen würde, was Rock’n’ Roll anging, zumindest nicht bis er sechzehn oder siebzehn war, und dann würde die Rock-’n’-Roll-Manie in ihren Augen längst vorbei sein.

Aber Richie hielt es da mit Danny and the Juniors: Rock’n’ Roll wird nie sterben.

Ihm selbst gefiel das bisschen Rock’n’ Roll, das er bisher gehört hatte, großartig (seine beiden Hauptquellen waren nachmittags die Musiksendung American Bandstand auf Kanal 7, und nachts der Sender WMEX aus Boston, nur dass die heisere Stimme von Arnie Ginsberg aufgrund des schlechten Empfangs wie eine Geisterstimme bei einer Séance klang). Der Rhythmus von Rock’n’ Roll machte Richie nicht nur glücklich, er kam sich beim Hören auch größer, stärker, realer vor. Wenn Frankie Ford »Sea Cruise« sang oder Eddie Chochran dem »Summertime Blues« huldigte, fühlte Richie sich in eine andere Welt versetzt. Er spürte in dieser Musik eine große Kraft, eine Macht, die eines Tages vielleicht allen schmächtigen, fetten, hässlichen oder schüchternen Kindern – kurz gesagt: den Verlierern dieser Welt – gehören würde, eine verrückte, ausgelassene Kraft, die einen sowohl erschlagen als auch in Ekstase versetzen konnte. Seine großen Idole waren Fats Domino (neben dem selbst Ben Hanscom schlank und rank wirkte), Buddy Holly (der wie Richie eine Brille trug), Screaming Jay Hawkins, der bei seinen Konzerten aus einem Sarg sprang (zumindest hatte Richie das so gehört) und die Dovells (die so gut wie Schwarze tanzen konnten).

Na ja, fast so gut.

Eines Tages würde er seinen Rock’n’ Roll haben, wenn er wollte – er war sich ganz sicher, dass der Rock’n’ Roll noch da sein würde, wenn seine Mutter schließlich nachgeben und ihm die Musik erlauben würde, aber das war ganz sicher nicht der Fall am 28. März 1958 … oder 1959 … oder …

Mit solchen Gedanken beschäftigt, hatte Richie seine Blicke wieder der Statue von Paul Bunyan zugewandt … und dann … na ja, er musste eingeschlafen sein. Denn was dann geschehen war, konnte man einfach unmöglich glauben. Solche Dinge passierten nur in Träumen.

Als Richie Tozier nun – nachdem er so viel Rock and Roll bekommen hatte, wie er nur wollte, diese Musik aber immer noch heiß und innig liebte – auf derselben Bank saß und



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