Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung by Greg Keyes
Autor:Greg Keyes [Keyes, Greg]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-442-24302-5
veröffentlicht: 2012-06-12T04:00:00+00:00
Kurze Zeit später kehrte Han von der Brücke zurück und ging zusammen mit Jacen zu dem Korridor, der in den Frachtbereich führte. Bei der ersten Schleuse fanden sie die beiden Yuuzhan-Vong-Wächter. Sie lagen vor der Tür, mit violetten Gesichtern, was aber nicht an irgendwelchen schmerzvollen Ritualen lag – Kapillargefäße unter der Haut waren geplatzt.
»Du hast sie getötet«, brachte Jacen hervor und konnte es kaum fassen. »Du hast diese Sektion abgeriegelt und die Luft abgesaugt.«
Han sah seinen Sohn an. »Bis auf einen Punkt hast du Recht. Sie sind nicht tot.«
Jacen runzelte die Stirn und ging in die Hocke, um bei den Yuuzhan Vong nach Lebenszeichen zu suchen – die Macht nützte ihm hier nichts. Einer der beiden Wächter bewegte sich, als er ihn berührte, und daraufhin wich er rasch zurück.
»Siehst du?« Zufriedenheit erklang in Hans Stimme. »Ich habe den Luftdruck gesenkt, bis sie das Bewusstsein verloren. Es gibt hier Überwachungskameras.«
»Oh.«
»Du solltest ihnen besser Handschellen anlegen, wenn du nicht gegen sie kämpfen willst. Ich hab mir gedacht, auf diese Weise läuft alles glatter.«
»Und wenn hier Gefangene untergebracht gewesen wären?«
»Dann hätte ich sie mit den Überwachungskameras gesehen. Ich bin nicht völlig verblödet, Jacen.«
»Bitte um Erlaubnis, offen sprechen zu dürfen, Captain.«
Han seufzte. »Ich bin ganz Ohr.«
»Dies gefällt mir nicht, Vater. Du findest vielleicht nichts dabei, ein Pirat zu sein, aber…«
»Ein Freibeuter«, berichtigte Han.
»Glaubst du wirklich, dass es da einen moralischen Unterschied gibt?«
»Wenn es überhaupt einen moralischen Unterschied macht, bei einem Krieg auf dieser Seite zu sein anstatt auf jener – ja. Hat dir deine allwissende Macht nicht zu dieser Erkenntnis verholfen?«
»Ich weiß nicht, was die Macht will. Das ist ja gerade das Problem.«
»Ach?«, erwiderte Han sarkastisch. »Du wusstest, was es zu tun galt, als du deine Mutter mit schwer verwundeten Beinen gefunden hast. Zum Glück. Oder hältst du es etwa für falsch, ihr das Leben gerettet zu haben?«
Jacen lief rot an. »Das ist nicht fair.«
»Fair?« Han warf die Hände hoch. »Die Jugend heutzutage. Fair.«
»Vater, ich weiß, dass die Yuuzhan Vong bekämpft werden müssen. Aber Aggression… Das ist nicht mein Weg. Für Onkel Luke den großen Fluss zu schaffen, dabei helfe ich gern mit. Aber dies…«
»Und du hast geglaubt, dass wir Lukes großen Plan verwirklichen können, ohne uns jemals die Hände schmutzig zu machen? Du hast die Leute im Schlund gehört. Wir brauchen Schiffe, Ausrüstungsmaterial, Waffen und Geld.« Han rief die Frachtliste am Datenpad des Captains auf und pfiff leise. »Und jetzt haben wir alles, bis auf das Geld. Drei E-Wings, frisch aus dem Raumdock. Lommit, etwa zweihundert Kilo. Außerdem genug Essensrationen für ein kleines Heer.« Er sah Jacen an. »Ganz zu schweigen davon, dass die Friedensbrigade auf diesen Kram verzichten muss. Komm. Ich möchte mir etwas ansehen.«
Sie gingen an den Frachtbehältern vorbei, bis sie einen erreichten, der laut Ladeliste Waffen enthalten sollte. Han bearbeitete das Siegel so lange, bis es schließlich nachgab.
»Na, wie gefällt dir das?«, fragte Han.
»Bei den Knochen des Imperators«, hauchte Jacen.
Der Behälter enthielt keine Blaster, Betäubungsstäbe oder Granaten, sondern Amphistäbe der Yuuzhan Vong.
»Unsere Jungs von der Friedensbrigade scheinen sich vom Übel der Technik lösen zu wollen«, sagte Han.
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