Eragon - Die Weisheit des Feuers by Christopher Paolini

Eragon - Die Weisheit des Feuers by Christopher Paolini

Autor:Christopher Paolini [Paolini, Christopher]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: cbj
veröffentlicht: 2009-03-31T22:00:00+00:00


SPURLOS VERSCHWUNDEN

Mit einigen schwindelerregenden Sprüngen trug Saphira Eragon durch das Lager zu Rorans und Katrinas Zelt. Vor dem Zelt schrubbte Katrina gerade ein Nachthemd auf einem Waschbrett, das in einem Eimer mit Seifenlauge stand. Sie hob die Hand und schützte ihre Augen vor der Staubwolke, die Saphira bei der Landung aufwirbelte.

Roran trat heraus und schnallte seinen Gürtel zu. Er hustete und spähte mit zusammengekniffenen Augen durch den Staub. »Was führt dich her?«, erkundigte er sich, als Eragon abstieg.

Er erzählte den beiden hastig von seiner bevorstehenden Abreise und schärfte ihnen ein, sein Verschwinden unbedingt vor dem Rest der Dorfbewohner geheim zu halten. »Ganz gleich wie gekränkt sie sein mögen, weil ich sie angeblich nicht sehen will, ihr dürft ihnen auf keinen Fall die Wahrheit sagen. Nicht einmal Horst oder Elain. Bevor ihr auch nur ein Wort über Nasuadas Plan verliert, sollen sie mich lieber für einen unhöflichen, undankbaren Rüpel halten. Ich bitte euch zum Wohl aller, die gegen das Imperium kämpfen. Werdet ihr das tun?«

»Wir würden dich niemals verraten, Eragon«, versicherte ihm Katrina. »Daran solltest du nie zweifeln.«

Dann teilte Roran ihm mit, dass er ausrücken würde.

»Wohin?«, rief der Drachenreiter erstaunt.

»Ich habe den Befehl erst vor ein paar Minuten erhalten. Wir überfallen einen Nachschub-Konvoi des Imperiums hinter den feindlichen Linien, irgendwo im Norden.«

Eragon betrachtete sie der Reihe nach. Roran wirkte ernst und entschlossen, angespannt in Erwartung des bevorstehenden Kampfes, Katrina versuchte, ihre Besorgnis zu verbergen, und um Saphiras geblähte Nüstern flackerten kleine Flammen, die bei jedem Atemzug zischten. »Wir trennen uns also alle.« Was er nicht aussprach, schwebte wie ein Leichentuch über ihnen – die Möglichkeit, dass sie sich vielleicht nicht mehr lebend wiedersehen würden.

Roran packte Eragons Unterarm, zog seinen Cousin an sich und umarmte ihn kurz. Dann ließ er ihn wieder los und starrte ihm in die Augen. »Pass gut auf dich auf, Cousin. Galbatorix ist nicht der Einzige, der dir liebend gern ein Messer zwischen die Rippen jagen würde, wenn du gerade nicht hinsiehst.«

»Dasselbe gilt für dich. Und wenn du es mit einem Magier zu tun bekommst, renn in die entgegengesetzte Richtung davon. Die Schutzzauber, mit denen ich dich belegt habe, halten nicht ewig.«

Katrina umarmte Eragon. »Bleib nicht zu lange weg«, flüsterte sie.

»Ich versuch’s.«

Anschließend gingen Roran und Katrina zu Saphira und berührten mit der Stirn ihre lange, knochige Schnauze. Aus Saphiras Kehle drang ein tiefes Summen, das ihre Brust vibrieren ließ. Denk daran, Roran, sagte sie, begehe nicht den Fehler, deine Feinde am Leben zu lassen. Und Katrina, grüble nicht über das nach, was du nicht ändern kannst. Es wird deinen Schmerz nur verschlimmern. Mit einem leisen Rascheln ihrer Schuppen breitete Saphira die Flügel aus und umfing damit Roran, Katrina und Eragon in einer warmen Umarmung, abgeschirmt vom Rest der Welt.

Als Saphira die Schwingen hob, traten Roran und Katrina zurück, während Eragon auf ihren Rücken kletterte. Mit einem Kloß im Hals winkte er dem frisch verheirateten Paar zu, und er winkte noch, als Saphira sich abstieß und in die Luft schnellte. Nur mit Mühe konnte er die Tränen zurückhalten. Er lehnte sich gegen die Rückenzacke hinter ihm und blickte in den Himmel.



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