Elyria. Im Visier der Hexenjäger by Brigitte Melzer

Elyria. Im Visier der Hexenjäger by Brigitte Melzer

Autor:Brigitte Melzer [Melzer, Brigitte]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 978-3-95751-067-9
Herausgeber: hockebooks gmbh
veröffentlicht: 2015-03-01T16:00:00+00:00


15

Die Welt schwankte. Elyria öffnete die Augen und blickte geradewegs in Ardans ernste Züge. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet. Nur ganz allmählich registrierte sie, dass er sie im Arm hielt und einen Gang entlangtrug.

Die Hexenjäger. Der Scheiterhaufen. Erinnerungen durchzuckten sie wie die Blitze eines Sommergewitters. Sie hatte versucht ihn zu retten und sie beide nur noch mehr in Schwierigkeiten gebracht. Aber er war am Leben. Und sie auch. Wie war das möglich?

Nach dem Magieausbruch befand sie sich noch immer in einem Zustand völliger Erschöpfung. Dennoch wollte sie ihm sagen, dass er sie herunterlassen sollte und dass sie allein laufen konnte. Womöglich brauchte Ardan die Hände frei, um zu kämpfen. Doch statt der Worte entfuhr ihr lediglich ein gequältes Keuchen. Sofort richteten sich seine Augen auf sie.

»Peristae …« Ihre Stimme klang schwach und brüchig. »Ich konnte nicht –«

»Schschsch. Wir haben sie abgehängt«, sagte er sanft. »Du bist in Sicherheit.«

Da ließ sie den Kopf gegen seine Brust sinken und schloss die Augen. Dunkle Gespenster spukten in ihren Träumen. Peristae. Lachend hielt er sie an den Armen gepackt und drehte sie herum. Da sah sie sich selbst auf dem Scheiterhaufen. Flammen schlugen empor, leckten an ihrem Kleid und setzten sie in Brand. Sie schrie, als sich das Feuer über ihre Haut fraß, ihr Haar und ihren Körper verschlang. Peristae schüttelte sie und drehte sie abermals herum. Er hob die Hand und deutete auf eine Gestalt, die vor einem Lagerfeuer kniete, die Hände auf den Rücken gefesselt. Ardan. Ein Mann mit einem Schwert stand über ihm und holte aus. Elyria wand sich in Peristaes Griff, versuchte die Magie zu rufen und sich zu befreien, doch sie hatte ihre Kräfte verbraucht. Das Schwert sauste herab.

Mit einem gellenden Schrei fuhr Elyria hoch und riss die Augen auf. Sie saß in einem Bett. Die Decken hatte sie von sich geworfen, als sie im Traum versucht hatte sich zu befreien. Eine kleine Kerze auf dem Nachttisch war die einzige Beleuchtung. Tanzende Schatten reckten sich nach ihr. Und plötzlich war Ardan da. Er streckte die Arme nach ihr aus und wollte sie an sich ziehen. Elyria wich zurück, eine Bewegung, die Schmerzen in ihrem Arm wachrief. Verwundert blickte sie an sich herab und entdeckte unter dem Leinenhemd, das man ihr angezogen hatte, einen dicken Verband, der ihren linken Arm bis zur Schulter hinauf bedeckte.

»Was…?« Sie konnte sich nicht erinnern verletzt worden zu sein. Überhaupt konnte sie sich nur an sehr wenig erinnern, seit sie in Peristaes Armen zusammengebrochen war.

»Das Feuer«, sagte Ardan heiser. »Ich wollte … ich konnte nicht. Ich habe alles versucht.«

Das Bild eines Scheiterhaufens blitzte vor Elyrias Augen auf. Dunkel erinnerte sie sich daran, wie Peristaes Männer sie darauf zugeschleppt hatten. Dann war da nichts mehr.

»Sie haben ihn angezündet?«, presste sie hervor, wohl wissend, dass sie die Antwort nicht wirklich hören wollte.

Ardan nickte. »Ohne Crean und Gwynn wären wir nicht mehr am Leben.« In knappen Sätzen berichtete er, was geschehen war, nachdem Peristae sie gefangen genommen hatte, und wie es Crean mit Hilfe eines Rings gelungen war sie zu finden.



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