Ellies Tagebuch (German Edition) by Lara Freund

Ellies Tagebuch (German Edition) by Lara Freund

Autor:Lara Freund [Freund, Lara]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-23T16:00:00+00:00


Mittwoch, 31. Juli

„Na, Iwan!“ Der russische Windhund von Frau Allesso schnupperte mit seiner feuchten Nase an meiner Hose. „Hierher Iwan! In das Körbchen, aber schnell!“ Frau Alessos rotes Haar tauchte hinter der Tür auf. Sie griff Iwan am Halsband und schickte ihn mit einem Klaps in Richtung Hundekorb. Heute war der Tag der Aufnahme der CD und der Proben für den Awardsauftritt. Zuhause hatte ich mich schon unter Mamas Kontrolle eingesungen, denn das Tonstudio war nur für wenige Stunden reserviert. Daher drängte Frau Alesso auch zur Eile, als wir jetzt die Studioräume betraten.

„Hallo! Alles ist bereit, Carl wartet schon im Studio“, meinte sie hektisch und deutete auf das andere Ende des breiten Flures, wo an der Decke ein Leuchtschild hing, worauf in roten, strahlenden Lettern: „Achtung Aufnahme“ blinkte. Jetzt fühlte ich mich plötzlich doch ein wenig stolz, denn ich sollte immerhin eine (fast) eigene CD aufnehmen. Tja, und irgendwie war es auch wirklich aufregend mit Carl gemeinsam zu singen. Ich spürte jedenfalls gerade, wie mein Puls anfing zu hämmern. Hoffentlich würde ich nicht so viele Fehler machen, denn wie peinlich wäre das denn, sich vor Carl zu blamieren? Ich räusperte mich unauffällig, um den dicken Kloß in meiner Kehle zu loszuwerden.

Frau Alesso drückte die Tür unter dem Leuchtschild auf und wir traten in den Raum. Mein Blick fiel als erstes auf ein großes Mischpult, vor dem zwei Tontechniker saßen. Direkt dahinter konnte man in einen Glaskasten sehen, indem zwei Mikrofone standen. Vor dem einen Mikrofon, auf einem kleinen Hocker saß... ja genau, Carl natürlich! Er drehte sich zu uns herum und grinste mich an. Aua!! Ich hatte ganz vergessen, wie gut er aussah. Jetzt hatte ich plötzlich zwei Probleme mit denen ich klarkommen musste: Den dicken Kloß in der Kehle und meinem Atem, der irgendwie gerade stockte.

„Du kannst schon mal in die Aufnahmekabine gehen, Ellie! ...Oder sollte ich Yvette sagen?“ Frau Alessi schaute Mama etwas ratlos an. „Nun...äh ja, ich denke wir sagen am besten Yvette“, meinte Mama und räusperte sich.

„Hallo Kleines!“, flüsterte Carl, als ich zu ihm in die Kabine trat. „Lange nicht mehr gesehen.“ „Ja, und das ist auch gut so, denn von dem letzten Mal musste ich mich erst einmal erholen.“ Ich schaute ihm jetzt trotzig in die Augen, denn Carl sollte auf keinen Fall merken, wie aufgeregt ich war. Aber er blickte jetzt erst einmal mit gespielter Entrüstung zurück. „Aber Prinzessin, ich habe doch gar nichts Böses getan, oder?“, sagte er immer noch flüsternd. „Ich war doch sozusagen nur der Überbringer froher Botschaften, so wie der griechische Gott Hermes in seinen Flügelschuhen.“ Jetzt lachte er leise. „Nur, dass bei dir natürlich kein Mensch an Hermes denkt, sondern alle ausschließlich an Amor, den Gott der Liebe, Carl“, zischte ich jetzt zurück. Carls Augen blitzten mich an, und er konnte sein Lachen kaum noch unterdrücken. Scheinbar schien er sich göttlich zu amüsieren. Er trug ein Holzfällerhemd mit hochgekrempelten Ärmeln, und an der Innenseite seines Unterarmes fiel mir nun ein dunkler Schatten auf. Was war das denn Komisches? Meine Augen kribbelten vor Begierde es genauer zu erkennen.



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