Elfenschiffe (Mithgar 03) by Dennis L. McKiernan

Elfenschiffe (Mithgar 03) by Dennis L. McKiernan

Autor:Dennis L. McKiernan [McKiernan, Dennis L.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-12-05T00:00:00+00:00


Der Sonnenuntergang nahte, als sie die Lichtung erreichten, wo die Behausung von Ontah stand, ein einfaches Blockhaus mit weißem Lehm in den Ritzen und einem Rauchabzug im grasgedeckten Dach. Auf einer Bank draußen vor dem Haus saß ein Mensch, gekleidet in Hirschleder, und neben ihm hockte Falain. Nix lag vor ihnen auf dem Boden, denn Falain war vorausgeritten, um dem Heiler den bevorstehenden Besuch anzukündigen.

Ontahs Haare waren lang und grau, seine Augen braun, und die Haut hatte einen Bronzeton. Seine silberne Mähne war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der seinen geraden Rücken herunterfiel. Er war sehr schlank und offenkundig betagt, denn seine kupferfarbene Haut war mit winzigen Falten übersät, als sei sie ein antikes Pergament.

Während sie sich in einer unbekannten Sprache mit dem alten Mann unterhielt, zeigte Falain auf die vier Besucher. Jinnarin warf Aravan einen Blick zu. »Sie stellt uns vor«, murmelte der Elf.

»Ach so«, sagte Jinnarin.

»Wie ich es mir gedacht habe«, fügte Aylis hinzu.

Ontah erhob sich, zeigte auf sein Haus und sagte etwas.

Aravan antwortete in derselben Sprache, dann wandte er sich an seine Begleiter und sagte: »Er lädt uns in sein Haus ein.«

Sie betraten die nur schwach erleuchtete Behausung. Matten aus geflochtenen Binsen lagen auf dem Boden aus gestampftem Lehm. In der Mitte des einzelnen Raumes befand sich ein Ring aus Feuersteinen, in dem ein kleines, nahezu rauchloses Feuer brannte, dessen winzige Schwaden durch das Loch im Dach nach draußen stiegen. An den Wänden standen Regale, gefüllt mit Kräutern und Pflanzen, Nüssen und Samen, Schalen aus Stein und gebranntem Lehm, irdenen Tassen und Holzwerkzeugen. Mehrere geflochtene Körbe mit Korn und Knollengewächsen standen herum. In einer Ecke war Feuerholz aufgeschichtet und in einer anderen lagen Decken. Von den Dachbalken, die das Grasdach stützten, hingen mehr Kräuterbündel und Pflanzen, getrocknete Wurzeln und dergleichen herab, außerdem geräucherter Fisch und eine Seite Wild. Neben der Tür lehnte eine Axt an der Wand, und an einem Holzpflock hing ein aufgerolltes Seil. Ein großes Tongefäß enthielt Wasser, und an einem Haken hing eine aus einem Kürbis geschnitzte Schöpfkelle an einem Band herab.

Ontah deutete auf die Matten rings um das winzige Feuer und sagte: »Takla.« Aravan murmelte: »Setzt Euch.«

Während sie Platz nahmen, murmelte Aylis: »Mir gefällt dieses Warten auf die Übersetzung nicht.« Sie hob eine Hand, beschrieb eine Geste und murmelte leise: »Couverte.«

Ontah sah Jinnarin an und sagte in seiner Muttersprache: [»Du willst, dass ich durch einen Traum wandele?«]

Jinnarin, die nichts verstand, sah den alten Mann nur verständnislos an.

Während Aravan Ontahs Worte für Jinnarin und Alamar übersetzte, antwortete Aylis dem Heiler direkt: [»Ja, Weiße Eule, das will sie.«]

Aravan und Ontah sahen Aylis überrascht an, und der alte Mann sagte: [»Ich habe nicht gewusst, dass du die Sprache meines Volkes sprichst.«]

[»Ich spreche sie nur vorübergehend, Weiße Eule. Kurz vor Mitternacht werde ich sie wieder verlernt haben.«]

[»Wie kann das sein?«]

[»Ich habe ein Wort der Macht gesprochen, Weiße Eule.«]

Die Augen des alten Mannes weiteten sich, dann neigte er begreifend den Kopf und sagte: [»Wäre ich jünger, würde ich dich bitten, mich dieses Wort zu lehren.«]

Jinnarin wandte sich an Alamar und flüsterte: »Aylis unterhält sich mit Ontah.



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