Eleanor & Park by Rainbow Rowell & Brigitte Jakobeit
Autor:Rainbow Rowell & Brigitte Jakobeit [Rowell, Rainbow & Jakobeit, Brigitte]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendbücher, Belletristik, Romane, Romane & Erzählungen
ISBN: 9783446248427
Herausgeber: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2015-02-01T23:00:00+00:00
26
Eleanor
Ob sie ihn vermisste?
Sie wollte sich in ihm verlieren. Seine Arme um sich schlingen wie einen Druckverband.
Wenn sie ihm zeigen würde, wie sehr sie ihn brauchte, würde er davonlaufen.
27
Eleanor
Am nächsten Morgen ging es Eleanor besser. Morgens war sie gewöhnlich sehr zuversichtlich.
Als sie aufwachte, lag die blöde Katze eingerollt bei ihr, als ob sie nicht merkte, dass Eleanor sie oder Katzen allgemein nicht mochte.
Und dann gab ihre Mutter ihr ein Spiegeleisandwich, das Richie nicht gewollt hatte, und steckte ihr eine alte, angeschlagene Glasblume an die Jacke.
»Die hab ich im Secondhandladen gefunden«, sagte ihre Mutter. »Maisie wollte sie, aber ich hab sie für dich aufgehoben.« Sie schmierte Eleanor einen Klecks Vanille hinter die Ohren.
»Vielleicht geh ich heute nach der Schule zu Tina«, sagte Eleanor.
»Okay«, sagte ihre Mutter. »Viel Spaß.«
Sie hoffte, dass Park an der Haltestelle auf sie wartete, hätte es ihm allerdings auch nicht übel genommen, wenn nicht.
Aber er wartete. Er stand da im Halblicht, in einem grauen Trenchcoat und schwarzen Knöchelturnschuhen, und wartete auf sie.
Sie rannte an den letzten paar Häusern vorbei, um schneller bei ihm zu sein. »Guten Morgen«, sagte sie und schubste ihn mit beiden Händen.
Er lachte und trat zurück. »Wer bist du denn?«
»Ich bin deine Freundin«, sagte sie. »Frag die andern.«
»Nein … meine Freundin ist traurig und still und hält mich die ganze Nacht voller Sorgen um sie wach.«
»Ach, du Elend. Klingt so, als bräuchtest du eine andere Freundin.«
Er lächelte und schüttelte den Kopf.
Es war kalt und dämmrig, sie konnte Parks Atem sehen. Am liebsten hätte sie ihn verschluckt.
»Ich hab meiner Mutter erzählt, dass ich nach der Schule mit zu einer Freundin gehe …«, sagte sie.
»Ja?«
Park war der Einzige, den sie kannte, der seinen Rucksack tatsächlich auf dem Rücken trug und nicht über die Seite geschlungen – und er umklammerte immer die Riemen, als wäre er gerade aus einem Flugzeug gesprungen. Sie fand das total süß. Vor allem, wenn er vor Schüchternheit seinen Kopf nach vorne hängen ließ.
Sie zupfte ihn am Pony. »Ja.«
»Toll«, sagte er lächelnd, mit glänzenden Wangen und vollen Lippen.
Beiß ihn nicht in die Wange, sagte sich Eleanor. Das ist irritierend und hilfsbedürftig und passiert nie in Fernsehkomödien oder Filmen mit Happy End.
»Tut mir leid wegen gestern«, sagte sie.
Er umklammerte seine Riemen und zuckte die Schultern. »Gestern ist gelaufen.«
O Gott, wollte er wirklich, dass sie ihn mit Haut und Haaren verzehrte?
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