Eiszeit by McDermid Val

Eiszeit by McDermid Val

Autor:McDermid, Val [McDermid, Val]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-426-42297-7
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2014-08-22T04:00:00+00:00


34

Bis das Team der Kriminaltechniker und die Bereitschaftspolizisten ankamen, die dafür sorgen würden, dass niemand unbefugt über den Parkplatz trampelte, war Paula durchgefroren und übellaunig. Am Fundort der Leiche gab es für sie nichts Sinnvolles zu tun, doch sie und Fielding mussten bleiben und sich darum kümmern, dass keine Lücken in der Erhaltung des Ablageorts entstanden, die ein Anwalt der Verteidigung später verwerten konnte.

Fielding hatte sich mit ihrem Handy in den Wagen zurückgezogen, aber Paula hatte beschlossen, bei der Leiche zu bleiben. Sie wusste, dass es vergebens war, fühlte aber das Bedürfnis nach irgendeiner Geste. Wache zu halten war das Mindeste, was sie tun konnte.

Der erste der zur Unterstützung angeforderten Wagen war gerade in der Ferne zu sehen, als ihr Handy klingelte. »DS McIntyre.«

»Hallo, Sarge. Hier ist PC Okeke.«

»Hi, John, was kann ich für Sie tun?«

»Na ja, ich weiß, dass aus der Vermisstenmeldung eine Ermittlung in einem Mordfall geworden ist und dass Ihr Team die Sache von jetzt an in der Hand hat. Nur zwei Dinge. Der Vater ist auf jeden Fall bei seiner Einheit in Afghanistan. Und nach unserem Gespräch gestern Abend habe ich das Busunternehmen dazu gekriegt, sein Videomaterial freizugeben. Ich hatte noch nicht alles durchgesehen, als ich heute Morgen mit DCI Fielding sprach, aber ich dachte, das könnte ich noch zu Ende bringen.«

»Gute Idee. Eine Arbeit weniger für unsere Abteilung. Ich danke Ihnen. Haben Sie was gefunden?«

»Sozusagen, ja. Ich hab’s ein paarmal laufen lassen, um sicher zu sein, dass ich mir nicht das einbildete, was ich sehen wollte, wissen Sie, was ich meine?«

»Ich weiß genau, was Sie meinen.« Sie wollte ihn nicht drängen, aber sie wünschte, er würde zur Sache kommen. »Was haben Sie also gesehen?«

»Ich glaube, Ms McAndrew muss den Wagen in der vorletzten Reihe am Rand des Parkplatzes abgestellt haben. Für mich sieht es so aus, dass ihr Wagen gerade außerhalb Kamerareichweite ist. Als der Bus vorbeifuhr, sah ich sie zwischen den Autoreihen durchgehen, dann biegt sie seitlich ab und verschwindet aus dem Bild. Ich würde sagen, sie geht ziemlich schnell. Sie hat den Kopf gesenkt, weil es regnet. Als Nächstes, ein paar Sekunden später, nimmt eine andere Gestalt den gleichen Weg. Ich vermute, es ist ein Mann, aber man kann es nicht genau sagen. Er trägt eine wasserdichte Jacke und hat die Kapuze hochgezogen. Sein Gesicht kann man überhaupt nicht sehen, nur kurz einen Lichtreflex von seiner Brille. Er trug einen Koffer. Sah aus, als wäre er aus Aluminium, wie so etwas, das Fotografen haben. Ungefähr von der Größe eines Pilotenkoffers. Und es sah aus, als wäre er ziemlich schwer. Jedenfalls geht er den gleichen Weg wie Ms McAndrew, nur beschleunigt er, als er ihr näher kommt. Er läuft fast. Man müsste schon sagen, dass er sie verfolgt. Und dann verschwindet er aus dem Bild, genau an der Stelle, wo sie das auch tat. Es ist nicht viel Material. Nur etwa fünfzehn Sekunden.«

»Aber Sie haben Ihre Sache gut gemacht, dass Sie das gefunden haben, John. Also, wie würden Sie diesen Typen beschreiben? War er groß, klein? Körperbau?«

»Mittelgroß, würde ich sagen.



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