Eisiges Geheimnis by Karin Salvalaggio

Eisiges Geheimnis by Karin Salvalaggio

Autor:Karin Salvalaggio
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
veröffentlicht: 2014-04-11T04:00:00+00:00


KAPITEL 14

Macy holperte mit ihrem Wagen durch die Rillen im gefrorenen Schnee auf der schmalen Landstraße. Das Haus lag zwischen Bäumen versteckt und nur wenige Minuten Fahrt von der Route 93 entfernt. Sie stellte ihr Auto vor die Wagen vom Sheriffrevier, so nah an das kleine Haus heran, wie sie es riskieren konnte. Es sah harmlos aus, aber als sie ausstieg, bekam sie einen Vorgeschmack auf den Wahnsinn, der sie dort erwartete. Der Gestank von Katzenurin war überwältigend. Sie hatte schon genügend Drogenlabore gesehen, um den Geruch sofort zu erkennen. Wasserfreies Ammoniak, sonst eher ein Bestandteil von Dünger, wurde auch bei der Herstellung von Methamphetamin verwendet. Es war nicht nur giftig, sondern auch hochexplosiv. Sie sah mehrere Menschen in Schutzanzügen ins Haus hinein- und wieder hinausgehen.

Es hatte nicht lange gedauert, das Drogenlabor von Brady Monroe ausfindig zu machen. Das Haus hatte früher seinem Onkel gehört, aber Brady hatte in den letzten fünfzehn Jahren sämtliche Rechnungen bezahlt. Soweit es den Behörden bekannt war, wohnte dort in dieser Zeit aber niemand. Ein Nachbar hatte das Feuer gemeldet, als man auf dem Sheriffrevier gerade dabei war, die Razzia vorzubereiten. Von den rußigen Flecken um die Fenster und den verkohlten Balken des Dachstuhls einmal abgesehen, sah der bescheidene Bungalow unversehrt aus, allerdings hatte sie über Funk gehört, dass eine komplette Küchenwand in den Garten geflogen war. Macy fluchte leise. Durch den Feuerschaden würde ihnen nicht viel an verwertbarem Beweismaterial bleiben.

Macy stapfte die Einfahrt hoch. Jemand hatte eine Kette durchtrennt, die sonst die Einfahrt sicherte. Die Teile der Kette lagen im Schnee neben einem Schild, das vor Hunden warnte. Andere Schilder waren an die Bäume genagelt. Die handgeschriebenen Warnungen waren voll von Fehlern und Einschusslöchern. Sie trat einige Schritte zurück und sah nach unten in den Schnee. Die Hunde schienen zu schlafen. Sie berührte den nächstliegenden mit dem Fuß. Er ließ sich noch bewegen, war also noch nicht sehr lange tot und noch nicht steifgefroren.

Sie hörte Warrens Stimme, schaute aber nicht hoch, um ihn zu begrüßen. »Sind beide erschossen worden«, sagte er und räusperte sich.

»Von uns?«

»Nein, sie waren schon tot, als das Team ankam.« Er deutete auf die Narben, die sich über die Flanke des Hundes zogen, der direkt am Pfad lag. »Diese Hunde waren abgerichtet. Sie hätten jeden angegriffen, der sich dem Haus näherte.«

»Also kannte derjenige, der das getan hat, die Hunde nicht näher und wäre nicht an ihnen vorbeigekommen?«

»Wer weiß. Vielleicht hat Brady das hier getan, bevor er nach Hause gegangen ist, um seine Frau umzubringen.«

»Das stimmt aber von der Zeit her nicht. Das Feuer wurde nach dem Selbstmord gemeldet. Was haben Sie bisher gefunden?«

Er holte tief Luft. »Bis jetzt nur ein typisches Drogenlabor. Wir finden in unserem Revier jeden Tag mindestens eins.«

»Das hier war kein Unfall.«

»Wahrscheinlich nicht. Können wir aber erst sagen, wenn die Spurensicherung sich alles angesehen hat.«

»Haben Sie in Bradys Trailer irgendwas gefunden?«

»Auf dem Sitz in seinem Pick-up lag eine schwarze Skimaske.«

»Dann war er also heute Nacht im Krankenhaus?«

»Vermutlich. Er hat sich mit Gareths Pistole erschossen.«

Macy blickte die Straße hinunter und zählte drei Übertragungswagen.



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