Eisblaue Augen by Sandra Bäumler

Eisblaue Augen by Sandra Bäumler

Autor:Sandra Bäumler [Bäumler, Sandra]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783646600780
Google: w6JBBAAAQBAJ
Goodreads: 23159850
Herausgeber: Carlsen
veröffentlicht: 2014-09-03T22:00:00+00:00


Kapitel 17

Als ich aufwachte, klebten meine Lider zusammen. Mir fiel ein, dass ich keine Zeit zum Abschminken gehabt hatte. Wahrscheinlich sah ich aus, als hätte ich die ganze Nacht meine Augen gerieben.

Neben mir spürte ich einen Körper, Jay war noch hier und hatte uns sogar zugedeckt. Ich weiß nicht warum, aber mein Herz schlug Saltos wie ein Zirkuspudel. Es fühlte sich so gut an, dass er noch immer bei mir war. So vorsichtig ich konnte, arbeitete ich mich zum Bettrand vor. Ich hielt inne, denn Jay bewegte sich. Doch dann atmete er gleichmäßig weiter. Leise stand ich auf, fand mein Schlafshirt auf dem Boden, dass ich ursprünglich im Bett deponiert hatte. Ich zog es mir über, anschließend ging ich ins Bad. Meine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr, ich sah aus wie ein Gothic-Clown. Nele hätte es gefallen. Mit Waschlotion und Wasser beseitigte ich die Reste meines Make-ups.

Als ich das Handtuch von meinem Gesicht nahm, zuckte ich zusammen, mein Herz setzte einen Schlag aus. Im Spiegel sah ich Jay, der hinter mir stand. Ich drehte mich zu ihm um und schnaubte: »Verdammt, diese Anschleicherei muss aufhören. Ich hatte fast einen Herzinfarkt!« Ich bohrte ihm einen Finger in die Brust.

Doch er blieb unbeeindruckt und statt zu antworten, zog er mich zu sich und küsste mich.

»Das Shirt ist unpraktisch«, murmelte er an meinem Mund und schob seine Hand drunter. Ich stoppte ihn und drückte seinen Kopf von meinem Gesicht weg. »Du hast doch auch deine Shorts wieder an.«

»Das lässt sich schnell ändern«, sagte er mit diesem Grinsen, das meine Beine wieder in eine puddingartige Masse verwandelte. Er warf mich über die Schulter, um mich auf dem Bett abzuladen. Ohne mir die geringste Chance zur Flucht zu lassen, hielt er mich zwischen seinem Körper und der Matratze gefangen und knabberte an meinem Hals herum. Ich kicherte, versuchte ihn von mir zu schieben, doch als er meine Handgelenke auf das Bett presste, musste ich mich geschlagen geben. Jay hob seinen Kopf und schaute mich an.

»Jetzt, da du die Höhle unten gefunden hast, was willst du nun tun?«, fragte er.

»Keine Ahnung, irgendwie würde ich gerne wissen, wie es mit Kate weiterging.« Jay ließ meine Handgelenke los, stützte sich auf einen Arm. »Aber du hast doch keine weiteren Anhaltspunkte«, meinte er.

»Nicht ganz. Lass mich frei und ich zeige sie dir.«

»Netter Versuch«, Jay lachte und beschäftigte sich wieder ausgiebig mit meinem Hals.

»Ich schwöre bei allem, was mir heilig ist: Das ist kein Trick«, kreischte ich.

»Also gut.« Damit rollte er von mir runter. Ich stand auf, eilte zu meinem Rucksack und holte mein Handy raus. Bei Jay angekommen, setzte ich mich triumphierend auf ihn. Jetzt hatte ich die Oberhand. Er stützte sich auf seine Ellenbogen. »Wenn die Shorts nicht dazwischen wäre …«, sagte er. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich ja keinen Slip trug. Ich wurde knallrot, rutschte von ihm und bedeckte meine Blöße.

»Schade«, seufzte er.

»Hier hab ich ein Buch fotografiert, dass Kate gerne gemocht hat – Dracula.« Ich hielt Jay das Display hin. »Auf dem nächsten Bild siehst du die erste Seite, die von Bram Stoker signiert wurde, darunter steht eine Adresse.



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