Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) by Robb J. D

Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) by Robb J. D

Autor:Robb, J. D.
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-04-03T16:00:00+00:00


12

Für Eve, die als geborene Städterin bereits die Vororte New Yorks etwas befremdlich fand, waren die ausgedehnten, flachen Ebenen von Texas exotisch wie eine Landschaft auf dem Mond. Auch in Texas gab es Städte, große, ausgedehnte, von unzähligen Menschen bevölkerte Städte.

Weshalb also irgendjemand freiwillig in der Prärie lebte, in der man meilenweit in alle Richtungen blicken konnte und von nichts als gelblich braunem Gras umgeben war, verstand sie beim besten Willen nicht.

Natürlich gab es selbst in der Prärie hin und wieder irgendwelche Orte mit Gebäuden, die die erschreckend weite Sicht durchbrachen, sowie schnurgerade Stra ßen, die in brezelförmig verschlungenen Autobahnen mündeten, über die man die Zivilisation erreichte und verließ.

Die Menschen, die in diese Städte mit ihren Gebäuden fuhren, konnte sie durchaus verstehen. Nie aber würde sie begreifen, was jemanden zum Verlassen einer Ortschaft und zu einer Fahrt in Richtung Nichts bewog.

»Was gibt ihnen das hier?«, wollte sie von ihrem Gatten wissen, als er mit ihr eine dieser Straßen hinunterfuhr. »Hier draußen gibt es nichts als Gras und Zäune und vierbeinige Tiere. Riesengroße, vierbeinige Tiere«, fügte sie, als sie an einer Herde Pferde vorbeikamen, argwöhnisch hinzu.

»Jippie-Yeah.«

Sie lenkte ihren argwöhnischen Blick nur kurz auf ihren Mann. Bestimmt behielt sie besser die Vierbeiner im Auge. Schließlich wusste man ja nie …

»Der Typ hat jede Menge Kohle«, fuhr sie, vom Klackern der Rotoren eines Hubschraubers, der über einem Feld ganz in der Nähe kreiste, etwas besänftigt, fort. »Er hat in Dallas ein boomendes Unternehmen, und trotzdem lebt er hier. Freiwillig. Das ist ja wohl vollkommen krank.«

Lachend nahm Roarke ihre Hand, die immer wieder vorsichtig in Richtung ihrer Waffe kriechen wollte, und hob sie an seinen Mund. »Die Menschen sind nun mal verschieden.«

»Ja, aber die meisten sind eindeutig verrückt. Meine Güte, sind das wirklich Kühe? Kühe sollten doch bestimmt nicht derart groß sein, oder? Das ist einfach nicht natürlich.«

»Denk einfach an Steaks, Liebling.«

»Uh-uh, das ist einfach unheimlich. Bist du sicher, dass das der richtige Weg ist? Wir haben uns bestimmt verfahren. Hier draußen gibt es einfach nichts.«

»Hast du vielleicht die diversen Häuser übersehen, an denen wir auf diesem Weg bisher vorbeigekommen sind?«

»Nein, aber ich glaube, dass bestimmt die Kühe darin leben.« Vor ihrem geistigen Auge sah sie reges rindsviechisches Treiben in den lang gezogenen, einstöckigen Häusern: ein paar der Tiere sahen fern, andere vergnügten sich auf ausgelassenen Partys und wieder andere machten Kuh-Liebe in einem mit einem Baldachin bewehrten Bett. Erschaudernd fügte sie hinzu: »Gott. Auch das ist unheimlich. Ich hasse es hier auf dem Land.«

Roarke blickte auf das Navigationssystem des Wagens. Mit seinen Jeans, dem weißen T-Shirt und der schmalen, schwarzen Sonnenbrille sah er richtiggehend lässig, aber trotzdem wie ein reicher Städter aus.

»Wir müssten in ein paar Minuten da sein. Da vorne findet sich ein Stückchen Zivilisation.«

»Wo?« Sie wagte es, den Blick von den Rindviechern zu lösen, blickte durch die Windschutzscheibe und entdeckte vor sich etwas wie eine Stadt. Häuser, Tankstellen, Geschäfte, Restaurants. Ihre Anspannung nahm etwas ab. »Okay, das ist schon mal nicht schlecht.«

»Aber wir biegen vorher ab.« Damit lenkte er ihr Fahrzeug von der breiten Straße auf einen schmalen Weg.



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