Eine schottische Affaere by Jennifer McQuiston

Eine schottische Affaere by Jennifer McQuiston

Autor:Jennifer McQuiston [McQuiston, Jennifer]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
ISBN: 9783838754215
Google: Yw0UAgAAQBAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: BASTEI LÜBBE
veröffentlicht: 2014-04-14T22:00:00+00:00


17

Furcht, kälter noch als James MacKenzies verdammenswerte grüne Augen, gurgelte durch Georgettes Bauch.

Er hielt sie für eine Kriminelle. Nicht für eine Lady. Nicht einmal für ein leichtes Mädchen, und den Titel hatte sie eventuell verdient. Aber eine Kriminelle?

Sie würde Elsie umbringen, wenn sie das Mädchen wiedersah.

Der Fairness halber musste sie zugeben, dass sie in MacKenzies Büro eingebrochen war, aber sie hatte doch ursprünglich nur das Schloss aufbrechen und einen Blick auf seinen Schreibtisch werfen wollen. Dass er ihre Absichten derart missverstand und ihr eine Vorladung servierte … schon bei dem Gedanken wurde ihr vor Wut die Brust eng.

Sie streckte eine Hand aus und entriss MacKenzie die Papiere, die er ihr hinhielt. Ihr Name, eben noch von ihm geknurrt, stand auf dem Deckblatt, geschrieben von jemandem mit einer sehr eleganten Handschrift. Georgette sah MacKenzie an. Wieder einmal stellte sie fest, dass er erstaunlich groß war, denn sie musste den Hals recken, um zu ihm aufzusehen. Vor allem aber fragte sie sich, ob der Mann zaubern konnte, dass er ein solch offiziell aussehendes Dokument kurzfristig auftreiben konnte.

»Mr. MacKenzie«, sagte sie, fest entschlossen, nicht einzuknicken. Immer noch schockierte sie, dass er ihr beinahe anbot, ihn mit seinem Taufnamen anzusprechen, um sogleich jede Hoffnung auf ein anständiges, höfliches Gespräch zunichtezumachen. »Ich bestehe darauf, dass Sie mir die Möglichkeit geben, mich zu erklären. Ohne Zweifel deuten Sie die Situation falsch, und …«

Er hob einen Finger an ihren Mund.

Georgette rang nach Luft und verstummte angesichts des Gefühls seines rauen Zeigefingers auf ihrer empfindlichen Unterlippe. Leider verschwand er gleich wieder, berührte sie nicht mehr, ließ ihr aber dennoch keine Ruhe. MacKenzie hatte nach schlichter brauner Seife gerochen. Sonst nichts. Kein Brandy. Kein Damenparfüm, das auf eine frühere Begegnung hinwies.

Nur Seife.

Sie sah ihn erbost an. »Sie dürfen mir nicht verbieten zu sprechen!«

»Nein«, stimmte er ihr zu und trat einen Schritt zurück. »Doch Sie wollen vielleicht nichts mehr sagen, bis Sie einen Anwalt an Ihrer Seite haben.« Neben seinem rechten Auge pulsierte eine Ader.

Georgette wurde ganz benommen, als wäre sie längere Zeit unter Wasser gewesen und tauchte eben erst an die Oberfläche zurück. Warum sollte sie einen Anwalt brauchen? Ihre Gedanken kreisten noch um MacKenzies Duft. Der war so ganz anders als der ihres früheren Ehemannes. Und ihr Körper reagierte auch völlig anders auf ihn. Aber während ihr Leib ganz für MacKenzie war, war ihr Geist enttäuscht. So hatte sie sich diesen Mann nicht vorgestellt. Sondern irgendwie weicher. Und mehr geneigt, ihr zuzuhören. Vermutlich lag es daran, dass sie ihn nach Elsies Geplapper zu einer Art Helden gemacht hatte, zu jemandem, den man gern kennen würde.

Und der war dieser Mann nicht.

Nervös leckte sie sich die Lippen. »Mir scheint das ein recht sonderbarer Rat zu sein, bedenkt man, dass Sie Anwalt sind.«

»Stimmt, aber ich bin nicht Ihr Anwalt. Wäre ich es, würde ich Ihnen empfehlen, den Mund zu halten. Sie müssen sich gegen jene schützen, die Ihre Unerfahrenheit in diesen Dingen ausnutzen könnten.«

Georgette sah ihn fragend an. »So wie Sie meine Unerfahrenheit gestern Abend ausnutzten?«

Seine Augen verengten sich und musterten sie von oben bis unten.



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