Eine fast perfekte Mom by Jane Porter

Eine fast perfekte Mom by Jane Porter

Autor:Jane Porter [Porter, Jane]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-03T00:00:00+00:00


Ich wünsche mir so sehr, dass Patti nicht wegzieht. Ich will die Auktion nicht allein leiten. Es ist nicht so, als könnte ich es nicht, aber es ist nicht dasselbe. Es hat Spaß gemacht, die Arbeit zu teilen, jemanden zu haben, mit dem man Ideen austauschen kann. Patti hat es immer geschafft, dass ich mich klug fühle, schlau. Ohne sie fühle ich mich nicht besonders fähig.

Während ich mir wegen der Auktion Sorgen mache, beobachte ich die Leute, die kommen und gehen, einschließlich einer wunderschönen blonden Mutter mit dichtem Kim-Alexis-Haar und einem Christie-Brinkley-Lächeln, die mit ihrem flachsblonden Kind und ergrauendem Ehemann durch die Tür kommt. Mutter und Tochter setzen sich an den Konferenztisch, während der Vater sich in die Warteschlange stellt. Kurz darauf gesellt er sich wieder zu ihnen, und sie genießen ihre Snacks und unterhalten sich.

Sie wirken so glücklich. So entspannt. Ich beneide sie. So war es mal bei meiner Familie. Einfach. Natürlich.

Die Tür öffnet sich wieder, und eine Frau mit drei Mädchen kommt rein, die alle die weißen Blusen und karierten Röcke einer Privatschule tragen. Die Frau ist dünner als eine Sechzehnjährige, trotz der drei Töchter.

Die Mädchen setzen sich an einen Tisch, und die Mutter trägt ein Tablett mit Snacks und Getränken rüber. Während sie die kleinen Gläser mit heißem Apfelsaft verteilt, kommt ein Mann mit einem Baby rein und gesellt sich zu der Familie. Er trägt eine dunkelgraue, karierte Hose, ein weißes Hemd, eine Krawatte und eine goldumrahmte Brille. Er gibt seiner Frau das Baby. Sie küssen sich nicht. Sie reden nicht. Sie sehen sich während der Übergabe nicht mal an.

Die Mutter kehrt an den Tresen zurück, um ihren Kaffee zu holen, und sie lächelt den Barista an, als sie nach einer Hülle für die Tasse fragt. Es ist das erste Lächeln, das ich bei ihr sehe, seit sie angekommen ist.

Dann geht der Vater wieder, und die Mädchen verabschieden sich gleichzeitig von ihm, aber die Mutter sieht nicht einmal auf, verabschiedet sich nicht. Auch er geht, ohne ein Wort zu sagen.

Leben die Leute wirklich so? Ist es das, was passiert, wenn die Ehe nicht hält?

Ich denke an Nathan. Ich denke daran, wie ich mich noch immer fühle, wenn er ein Zimmer betritt, wie in mir alles leichter wird, weil ich so froh bin, dass wir zusammen sind, so froh, dass er mir gehört.

Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht einmal vorstellen. Ich kann mir mich nicht ohne ihn vorstellen.

Wir schaffen das schon. Wir werden bald wieder zusammen sein, alles wird wieder so sein, wie es war. Wird es. Muss es.

Aber was, wenn nicht?

Der geflüsterte Zweifel bringt mich aus der Fassung, und ich stehe abrupt auf, fühle mich plötzlich erstaunlich beengt. „Ich bin gleich wieder da“, murmle ich, bevor ich auf wackligen Beinen nach draußen renne und fast auf den zehn Zentimeter hohen Absätzen meiner Lederstiefel umknicke.

Draußen ist es grau und kalt und frisch, und riesige golden-braune Blätter wehen über die Straße. Ich laufe an die Seite des Gebäudes, wo mich niemand sehen kann, und lehne mich gegen die braune Wand, die Stirn gegen das Holz gedrückt.



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