Eine Woche, sieben Naechte by Kelly Hunter

Autor:Kelly Hunter [Hunter, Kelly]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783863494148
Barnesnoble:
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2010-12-10T23:00:00+00:00

7. KAPITEL

Madeline und Luke nahmen wieder am Tisch Platz, nachdem Jianne gegangen war. Mit einem Problem hatten sie sich auseinandergesetzt, doch ein weiteres war noch völlig ungelöst, und Madeline wusste nicht, wie sie es ansprechen sollte. Es war wesentlich einfacher, über etwas anderes zu reden.

„Wir hätten die beiden zu einem Treffen zwingen sollen“, sagte sie schließlich. „Vielleicht wäre etwas Gutes dabei herausgekommen.“

„Jake ist noch nicht bereit“, widersprach Luke.

Sie hob eine Augenbraue und zuckte ganz leicht die Achseln. „Na und? Ich war auch noch nicht bereit, dich heute wiederzusehen, und trotzdem bin ich hier.“

Das war die Eröffnung, die er gebraucht hatte. „Was willst du tun, Maddy? In Bezug auf uns?“

Madeline warf ihm einen ernsten Blick zu. „Ich weiß es nicht. Im Moment versuche ich noch herauszufinden, ob ich mich damit zufriedengeben kann, deine Geliebte zu sein. Getrenntes Leben, keine Verpflichtungen, keine Erwartungen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich meine Gefühle so kontrollieren kann, wie ich es sonst immer getan habe. Nicht bei dir.“

„Es ist völlig in Ordnung, Gefühle für einander zu haben, Maddy. Sie dürfen nur nicht zu tief gehen.“

„Ich verstehe.“ Maddy schenkte ihm einen dieser Bist-du-eigentlich-von-dieser-Welt-Blicke, die Frauen meist ausschließlich für Männer reservieren. „Definiere ‚zu tief‘.“

„Ich habe es gestern Abend definiert“, erwiderte er ruhig. „Du kannst dich in alles einmischen, nur nicht in meinen Job.“

Diesen tödlichen kleinen Job.

„Wenn ich also sagen würde, dass wir uns momentan in einem Restaurant in einem sehr schönen Hotel befinden und ich sehr gerne mit dir zusammen eins der Zimmer aufsuchen würde, dann wäre das keine Einmischung in deinen Job?“

„Nein, damit sorgst du nur dafür, dass ich nicht mehr klar denken kann“, versetzte Luke. Etwas, was dieser Frau beunruhigend oft gelang. „Eine Beziehung zwischen uns muss nichts Schmutziges an sich haben, Maddy. Sie muss einfach nur …“ Er suchte nach den richtigen Worten. Nach einer Beschreibung, die passte.

„Locker und unverbindlich sein?“, schlug sie vor.

„Ja, wahrscheinlich schon.“

Madeline kaute eine Weile auf ihrer Unterlippe herum, was Luke schweigend beobachtete. Er wusste ganz genau, wie armselig sein Angebot war. Er hatte keine Ahnung, was er tun würde, wenn sie es ablehnte.

„Okay, Krieger“, erklärte sie schließlich. „Wir probieren es eine Weile auf deine Art.“ Vorsichtig begegnete sie seinem Blick. „Und ich sage dir Bescheid, wenn ich genug davon habe.“

In Sachen Beziehung gab sie ihm genau das, was er wollte. Ihre Entscheidung hätte ihn freuen sollen. Sogar zufriedenstellen.

Sie tat es nicht.

Ein grüblerischer Krieger gefiel Madeline beinahe genauso gut wie ein waghalsiger. Sie verließen das Restaurant und stellten auf dem Weg nach draußen fest, dass Jianne die Rechnung bereits bezahlt hatte. Im Foyer verlangsamten sie den Schritt und blieben stehen – der Moment der Entscheidung war gekommen. Madeline schaute zur Rezeption hinüber. Luke folgte kurz ihrem Blick, dann blickte er ihr tief in die Augen, ganz so, als wolle er auf diese Weise ihre Gedanken ergründen. Sie hob leicht eine Augenbraue und ließ das für sich sprechen. Um Lukes Mundwinkel zeigte sich ein verführerisches Lächeln.

„Das hier hat nichts Billiges an sich“, versicherte er ihr.

„Natürlich nicht“, versetzte sie trocken. „Es ist ein Fünf-Sterne-Hotel.

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