Eine Liebe zwischen Unsterblichkeit und Tod by Nica Stevens

Eine Liebe zwischen Unsterblichkeit und Tod by Nica Stevens

Autor:Nica Stevens [Stevens, Nica]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Goodreads: 20463678
Herausgeber: Createspace
veröffentlicht: 2013-09-12T22:00:00+00:00


13. Das Versteck

Inzwischen hatten alle anderen wieder zu uns aufgeschlossen. Sie starrten mich ausnahmslos an, wobei die Verwirrung deutlich in ihren Gesichtern abzulesen war.

»Hab ich es doch gewusst!«, schnatterte Matt los. »Ich wusste gleich, dass mit dir etwas nicht stimmt. Aber mir hört ja wie immer keiner zu. Sally lag mit ihrer Theorie ja wohl völlig daneben.«

»Halt einfach die Klappe!«, stieß Sally aus. Traurig schaute sie mich an. Ich hatte keine Ahnung, was gerade in ihr vorging. Sie wirkte irgendwie ... enttäuscht.

»So, jetzt ist aber Schluss mit der Vorstellung!«, rief Grimmt. »Wir müssen weiter!« Er trieb sein Pferd an und ritt voraus.

Doch keiner machte Anstalten weiterzureiten. Ich hätte Eintrittsgeld verlangen sollen, so wie mich alle musterten. Ich fühlte mich mehr als unbehaglich, senkte eingeschüchtert den Kopf und wollte mich am liebsten in Luft auflösen. Im Gegensatz zu den anderen verunsicherte mich Grimmts Gebrüll dieses Mal nicht, sondern hallte erlösend in meinen Ohren.

»Sing ich, oder was? Seht zu, dass ihr in Bewegung kommt, sonst mach ich euch Beine!«, rief er zornig zurück. Hätte er vor Wut Feuer schnauben können, dann hätte er es getan. Er tadelte alle mit einem vernichtenden Blick, als sie ihm schließlich zögernd folgten. Nur kurz sah er mich an, zwinkerte mir aber aufmunternd zu.

Jake wurde von seinen Männern umlagert, die aufgeregt auf ihn einredeten. Immerzu schauten sie sich zu mir um und diskutierten miteinander. Ich verstand kein Wort von dem, was sie sagten. Jedoch war es offensichtlich, dass jeder von ihnen seine Meinung über mich kundtat.

Ich nahm es Jake nicht übel, als er letztendlich einfach losritt, um den neugierigen Fragen seiner Männer zu entgehen. Doch es enttäuschte mich maßlos, dass Sally nicht auf mich wartete.

Was hatte ich mir nur bei dieser sinnlosen Aktion gedacht? Ich wollte unbedingt Jakes Aufmerksamkeit auf mich ziehen, weil ich ihn so sehr brauchte – und jetzt ... hatte ich die Aufmerksamkeit von allen, außer von denjenigen, die mir am Herzen lagen.

Sally hatte mich angesehen als wäre ich eine völlig Fremde, während Matt und Conner den Eindruck machten, dass sie die Neuigkeit erst einmal verarbeiten mussten. Die beiden hatten sich Sally wortlos angeschlossen, nicht wissend, wie sie sich mir gegenüber nun verhalten sollten.

Und Jake? Jetzt ignorierte er mich nicht nur, sondern war auch noch stinksauer.

Hastig band ich meine Haare wieder zusammen. Ich ärgerte mich maßlos über mich.

»Mach dir nichts draus, Kleine!« Dexter ritt neben mir her und sah mich mitleidig an. »Die müssen das erst einmal verdauen. Du wirst schon sehen, bis heute Abend haben sich alle wieder eingekriegt.«

Ich lächelte ihn dankbar an. Wer fragte mich eigentlich, wie ich das Ganze verdaute? Noch nie hatte ich mich so einsam, so alleingelassen gefühlt.

Als es schon längst dunkel geworden war, ließ Grimmt uns für das Nachtlager absitzen.

Ich wusste nicht, wo ich hin sollte, wo ich hingehörte. Zu meinen Freunden wollte ich mich nicht setzen, denn Sally hatte mir mit ihrem Verhalten deutlich zu verstehen gegeben, dass ich nicht willkommen war. Jake saß wie immer mit Grimmt und Dexter zusammen. Die restlichen Menschen saßen gruppenweise, genau wie die Unsterblichen.



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