Eine Familienangelegenheit | Krimi (German Edition) by Benz Eva

Autor:Benz, Eva [Benz, Eva]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Amazon.com
veröffentlicht: 2013-07-31T00:00:00+00:00

Sophie und Carlotta blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls aufzustehen und kaum, dass sie sich versehen hatten, standen sie draußen im kalten Nordostwind. Isabell hatte zwar beide zum Abschied umarmt und auf die Wangen geküsst, trotzdem war Carlotta äußerst verwirrt, als sie neben Sophie im Wagen saß. Es dauerte noch eine geraume Zeit, bis sie plötzlich verkündete: »Das war nicht Isabell!«

Sophie war dermaßen erstaunt, dass sie sofort auf die Bremse stieg und den Motor abmurkste. Sie standen mitten auf der Straße und blockierten den Weg, denn die Straße war schmal, die vom Haus der Steingrubers zur oberhalb liegenden Hauptstraße führte.

»Das war nicht Isabell, sag ich dir. Hast du gesehen, wie sie reagiert hat, als wir ankamen? Isa wusste, dass wir kommen, du hast es ihr gestern gesagt. Es hat ihr auch nichts ausgemacht, dass wir abreisen werden. Ich hatte fast den Eindruck, dass sie sich bereits von uns verabschiedet hat. Und dann dieser plötzliche Termin, sie wollte, dass wir gehen.«

Sophie hatte mittlerweile den Wagen neu gestartet und fuhr langsam weiter. »Aber ihr Auto stand vor der Garage. Du siehst Gespenster. Sie war doch ganz relaxed, jedenfalls machte sie sich um Doro keine Sorgen mehr.«

»Weil sie Doro ist«, bestand Carlotta auf ihre Vermutung.

»Warum sollte sie uns Isabell vorspielen?«

»Was weiß ich, vielleicht weil sie das früher immer schon gemacht haben? Oder sie wollte von uns etwas erfahren, was wir nur Isa mitteilen würden? Keine Ahnung. Jedenfalls bin ich mir sicher, sie ist Doro und nicht Isabell.« »Und wo war dann Isa?«

»Vielleicht zum Friedhof, oder sie ist krank und liegt im Bett, oder es ist etwas passiert.«

»Ich werde sie später anrufen«, entgegnete Sophie nachdenklich.

»Du kannst nicht sehen, wer antwortet. Es ist verflixt, Doro kann jederzeit die eine oder die andere spielen, wenn sie will.«

»Aber nur, wenn Isa nicht in der Nähe ist, aber sie wird nicht ständig weg sein«, erwiderte Sophie.

»Du musst dir die Handynummern von beiden geben lassen, nur so kannst du sichergehen.«

»Gute Idee, das mache ich. Dann kann sie uns nicht mehr an der Nase rumführen, falls du recht hast.«

»Süße, ich hab sie beobachtet, rein äußerlich gibt es keinen Unterschied. Wir waren auch nie sehr lange mit Doro zusammen gewesen, sie ist immer ziemlich schnell verschwunden, wenn wir da waren«, entgegnete Carlotta. Für sie war der See und die Landschaft rundherum interessanter gewesen und in diesem Moment bedauerte sie ihr Desinteresse an dem Aussehen der Zwillinge. Sie waren ihr wie eine Doppelpackung vorgekommen, siehst du eine - siehst du auch die andere. »Ich hoffe, es war nur ein Scherz«, sagte sie nachdenklich, doch im Grunde ihres Herzens glaubte Carlotta, dass es sich bei Doros Auftritt als Isabell um alles andere als einen Scherz handelte.

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