Einbruch Der Nacht. by Asimov Isaac & Silverberg Robert

Einbruch Der Nacht. by Asimov Isaac & Silverberg Robert

Autor:Asimov, Isaac & Silverberg, Robert [Asimov, Isaac & Silverberg, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453116894
Google: KXyTAAAACAAJ
Amazon: 3453116895
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 1997-03-14T23:00:00+00:00


Kapitel 25

Der winzige schwarze Span war kaum breiter als ein Fingernagel, aber den entsetzten Beobachtern erschien er wie ein Höllenschlund.

Für Theremon war der kleine Bogen Dunkelheit ein furchtbarer

Schlag. Er zuckte zurück, faßte sich mit der Hand an die Stirn und

wandte sich vom Fenster ab. Der Splitter, der aus Dovims Seite fehlte, erschütterte ihn bis in die Tiefen seiner Seele. Theremon der Skeptiker –

Theremon der Spötter – Theremon, der gnadenlose Analytiker, wenn es um die Torheiten anderer ging.

Ihr Götter! Wie kann man sich so irren!

Als er sich umdrehte, traf ihn Siferras Blick. Sie beobachtete ihn von der gegenüberliegenden Seite des Raumes, und in ihren Augen stand

Verachtung – oder war es Mitleid? Er zwang sich, die Augen nicht niederzuschlagen, und schüttelte traurig den Kopf, wie um ihr in aller Demut mitzuteilen: Ich habe alles verpfuscht. Es tut mir leid. Es tut mir leid.

Er glaubte zu sehen, daß sie lächelte. Vielleicht hatte sie die stumme Botschaft empfangen.

Für einen Moment verwandelte sich der Raum nun in einen tobenden

Hexenkessel, alles rannte ziellos durcheinander, doch gleich darauf fand der Betrieb wieder in geordnete Bahnen zurück. Die Astronomen eilten an die ihnen zugewiesenen Posten, einige rannten hinauf in die Kuppel, um die Sonnenfinsternis durch die Teleskope zu betrachten, manche

gingen an die Computer, andere griffen zu tragbaren Kameras, um die Veränderungen an Dovims Scheibe aufzuzeichnen. In diesem kritischen Augenblick war kein Platz für Emotionen. Man war nur noch Wissenschaftler und hatte seine Aufgabe zu erfüllen. Theremon stand ganz allein inmitten des Trubels, hielt Ausschau nach Beenay und entdeckte ihn schließlich an der Tastatur eines Computers, wo er wie wild irgendwelche Zahlen eingab. Athor war weit und breit nicht zu sehen.

Sheerin trat zu Theremon und stellte trocken fest: „Die erste Berührung muß vor fünf bis zehn Minuten erfolgt sein. Ein wenig zu früh, aber trotz größter Sorgfalt gab es wohl doch einige Ungenauigkeiten in den Berechnungen.“ Er lächelte. – „Sie sollten vom Fenster weggehen, Mann.“

„Wieso?“ fragte Theremon, der sich wieder umgedreht hatte und Dovim wie gebannt betrachtete.

„Athor ist wütend“, flüsterte der Psychologe. „Wegen des Theaters mit Folimun hat er die erste Berührung verpaßt. Sie haben hier einen gefährlichen Standort. Wenn der große alte Mann vorbeikommt, bringt er es glatt fertig, Sie hinauszustoßen.“

Theremon nickte knapp und setzte sich. Sheerin sah ihn an, seine Augen weiteten sich überrascht.

„Teufel auch, Mann! Sie zittern ja!“

„Was?“ Theremon fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen

und zwang sich zu einem Lächeln. „Ich fühle mich wirklich nicht besonders.“

Der Psychologe sah ihn scharf an. „Sie werden doch jetzt nicht die

Nerven verlieren?“

„Nein!“ rief Theremon in jäh aufflammender Empörung. „Nun mal

langsam! Ich wollte ja an das ganze Gerede über eine Sonnenfinsternis glauben, Sheerin, aber ich konnte einfach nicht, ehrlich, es war mir nicht möglich, für mich klang das alles wie ein Ammenmärchen. Um Beenays, um Siferras – irgendwie auch um Athors willen wollte ich daran glauben. Aber bis zu diesem Moment war es mir unmöglich. Lassen Sie mir Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, ja? Sie konnten sich

monatelang darauf einstellen, über mich bricht alles auf einmal herein.“

„Ich kann Sie verstehen.



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