Ein widerspenstiges Herz by Stephanie Laurens

Ein widerspenstiges Herz by Stephanie Laurens

Autor:Stephanie Laurens [Laurens, Stephanie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
ISBN: 9783641132446
Google: f2pZAgAAQBAJ
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2014-06-16T22:00:00+00:00


14

Er ging dicht hinter ihr her, als sie ihn die Treppe hinaufführte. Zwar berührte er sie nicht, war aber nah genug, um ein erwartungsvolles Kribbeln bei ihr auszulösen. Zu überwältigend empfand sie seine körperliche Präsenz.

Als sie den oberen Korridor erreichten und Phoebe den Weg zu den vorderen Räumen einschlug, fragte er leise: »Wo befindet sich Ediths Zimmer?«

»Nach hinten raus.«

Da ihre Tante häufig unruhig schlief, zog sie die Gartenlage vor und trank zudem vor dem Schlafengehen immer einen Beruhigungstee. Es bestand also kein Anlass zur Sorge, dass sie etwas von ihrem nächtlichen Treiben mitbekam. Sie würde erst am Morgen aufwachen. Bis dahin …

Sie erreichten die Tür zu ihrem Zimmer.

»Und deine Zofe?«

»Die schläft im Dienstbotenflügel.«

Nach einem Abend wie diesem, wenn sie zu einer Rettungsaktion unterwegs gewesen waren, musste Skinner nicht warten, bis Phoebe sich zu Bett begab.

Alles passte zusammen.

Doch obwohl sie diesen Moment herbeigesehnt hatte, beschlich sie mit einem Mal ein merkwürdiges Gefühl.

Erst jetzt wurde ihr nämlich wirklich bewusst, dass sie tatsächlich allein war mit einem Mann. Mit niemandem in der Nähe, der ihre Rufe oder Schreie hörte, falls sie Hilfe brauchte. Keiner war da, der eingreifen würde.

Warum auch?

Das hier geschah schließlich auf ihren Wunsch.

Sie wollte diesen dominanten Mann, der stark und gebieterisch daran gewöhnt war, seinen Willen durchzusetzen und sich zu nehmen, was er wollte. Und genau das würde er in dieser Nacht tun. Daran zweifelte sie nicht im Geringsten.

Eine heimliche Erregung angesichts ihres ganz und gar unschicklichen Vorhabens erfasste sie.

Ja, sie hatte das hier herbeigesehnt und darauf gebrannt, dass er seine Versprechungen endlich in die Tat umsetzte. Nur eines fragte sie sich mit einer gewissen Bangigkeit: Würde sie im letzten Moment zurückscheuen? Weil sie Angst vor der eigenen Courage bekam? Oder weil die Dämonen der Vergangenheit, die sie so lange verdrängt hatte, wieder zum Leben erwachten?

Nein, das durfte sie nicht zulassen. Sonst würde sie nie erfahren, was sie so dringend zu wissen wünschte, und nie erleben, wie es war mit einem Mann.

Mit ihm.

Sie gab sich einen Ruck und verscheuchte entschlossen alle Bedenken, die ganz im Verborgenen noch an ihr nagten.

Als sie sich zu ihm umdrehte, schloss er die Tür und kam ohne Eile auf sie zu, schaute sich im Zimmer um und musterte das große Bett mit dem smaragdgrünen seidenen Himmel, der von Kordeln mit Quasten zusammengehalten wurde. Dazu passten die Vorhänge an den beiden Fenstern neben dem Kopfende des Bettes, die so fest zugezogen waren, dass nicht einmal der geringste Schein des Mondes ins Zimmer fiel. Eine kleine blakende Petroleumlampe auf dem Frisiertisch war die einzige Lichtquelle.

Suchend ließ er den Blick schweifen und zeigte auf drei mehrarmige Kerzenleuchter, die auf einer Kommode beziehungsweise auf dem Nachtkästchen und dem zierlichen Pembroke Table standen, an dem sie ihr Frühstück einzunehmen pflegte.

»Zünde die Kerzen an«, flüsterte er ihr zu.

Ein Schauer der Erregung lief daraufhin über ihren Rücken, und sie erinnerte sich seiner Worte. Ein Bett hatte er haben wollen und Licht …

Eine Lampe, eine Kerze, egal. Hauptsache, er konnte sie sehen, wenn er sie nahm.

Sie meinte noch immer den Klang seiner Stimme zu hören, verheißungsvoll und verführerisch hallte sie in ihr wider.



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