Ein toedlicher Plan by Jeffrey Deaver

Ein toedlicher Plan by Jeffrey Deaver

Autor:Jeffrey Deaver [Deaver, Jeffrey]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-08-27T10:43:23+00:00


»Nun?«

»Ich habe einen Freund bei der Chase Manhattan Bank«, sagte Perelli.

»Und?«

»Wussten Sie, dass Donald Burdick dort gewesen ist und sich nach einem langfristigen Kredit erkundigt hat?«

Dieser Scheißkerl! Verdammt noch mal! Nein, das hatte er nicht gewusst, aber er ließ sich nichts von seinem Ärger anmerken. Eigentlich hätte er selbst darauf kommen können. Donald hatte zur klassischen Verteidigung bei einer feindlichen Kanzleiübernahme gegriffen. Clayton hatte versäumt, diese Möglichkeit vorauszusehen. Man konnte ihm seinen Ärger darüber nur daran anmerken, wie sich die Muskeln in seinen Mundwinkeln anspannten. Seine Antwort erfolgte ganz ruhig. »Der Vorstand darf Kredite bis zu dreißig Millionen aufnehmen, ohne sich dafür vorher die Erlaubnis der Partner einholen zu müssen.«

»So viel?!«, rief Perelli aus. »Großer Gott, kann denn hier in dem Laden jeder tun und lassen, was er will?«

Clayton schenkte sich eine Antwort darauf, und John fuhr fort: »Das würde die finanzielle Balance zwischen unseren Kanzleien erheblich belasten. Ich kann Ihnen gleich hier und jetzt versichern, dass sich meine Leute nie dazu bewegen lassen, einer Fusion mit einer Kanzlei zuzustimmen, die einen so hohen Kredit aufnimmt. Ich garantiere Ihnen, mein Vorstand wird die ganze Geschichte sofort fallen lassen.«

Clayton war jetzt wieder die Ruhe selbst. »Wie weit sind die Kredit-gespräche denn bereits gediehen?«

»Mein Gewährsmann meinte, er glaube nicht, dass die Bank einen solchen Scheck ausstellen wird, ohne dass alle infrage kommenden Personen ihr Einverständnis gegeben haben. Nicht einmal bei Hub-bardy, White & Willis machen sie da eine Ausnahme. Aber sie kennen doch Donald. Er weiß genau, an welchen Fäden man ziehen muss. Ich schätze, in spätestens zwei Wochen hat er, was er will.«

Clayton erhob sich und ging auf und ab. Schließlich blieb er vor dem Fenster stehen und sah hinaus auf das schimmernde Lichtermeer von Brooklyn. Ohne sich umzudrehen, fragte er: »Wie ist der Stand der Dinge?«

Einer der Anwälte auf der Couch reagierte sofort: »In diesem Moment?« Clayton machte sich nicht die Mühe, auf eine derart dumme Frage zu antworten, und der Mann fuhr sogleich fort: »Wir sind beim Eingemachten, Wendall. Wenn man jetzt bedenkt, wer an der Partner-schaftsversammlung teilnimmt und wer dort …«

»Beim Eingemachten?«

Clayton ärgerte sich über eine so unpräzise Antwort, sagte sich aber dann, dass sie nur deswegen so ausgefallen war, weil der Anwalt keine konkretere geben konnte. Clayton wandte sich Perelli zu: »In diesem Moment und in Anbetracht der ermittelten Zahlen und wenn wir davon ausgehen, dass wir infolge der Fusion nur ein paar Klienten verlieren, glauben Sie dann, dass Sullivan & Perelli der Sache zustimmen wird?«

Perelli legte die Stirn in Falten. »Wenn Ihre Kanzlei keinen neuen Kredit aufnimmt, wenn Sie die Klienten behalten, die das große Geld bringen, und wenn …«

»Wen haben Sie da besonders im Sinn?«

»Nun, das liegt doch wohl auf der Hand: MacMillan Holdings, SBI, Crocker, Sung-Dai, die Universität, das St.-Agnes-Krankenhaus …«

»Gut, wären Sie unter diesen beiden Bedingungen einverstanden?«, fragte Clayton rasch.

»Und wenn Sie Ihr Vorhaben noch einmal gründlich überdenken, die halbe Kanzlei auf die Straße zu setzen, garantiere ich Ihnen, dass unser Vorstand zustimmen wird.«

Clayton ging in Gedanken rasch ein paar Punkte durch und



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