Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 by Lynsay Sands

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 by Lynsay Sands

Autor:Lynsay Sands [Sands, Lynsay]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
ISBN: 9783802585869
Herausgeber: Lyx
veröffentlicht: 2011-03-22T23:00:00+00:00


11

Leigh schlief wider Erwarten nicht nur eine Stunde, sondern die ganze Nacht. Es war erst Nachmittag gewesen, als sie sich hingelegt hatte, aber als sie aufwachte, da graute bereits der Morgen. Und sie war völlig ausgehungert.

Diesmal gab es keinen Zweifel, worauf sie unbändigen Appetit hatte. Vor allem hatte sie das Gefühl, dass sie etwas in den Magen bekommen musste, doch als sie sich im Bett aufsetzte und ihr Blick auf den Kühlschrank fiel, ließ allein der Gedanke an die Beutel darin ihre Zähne hervortreten. Sie holte sich einen, verzog kurz das Gesicht und versenkte dann die Beißzähne in den Kunststoff. Von nun an Blut trinken zu müssen gefiel ihr nicht, aber daran war nun mal absolut nichts zu ändern.

Also beschloss sie, nicht weiter darüber nachzudenken. Um sicherzustellen, dass sich der gestrige Vorfall nicht wiederholte, trank sie drei Portionen, ehe sie das Bett verließ. Sie hatte kurz davor gestanden, diese arme Putzfrau zu beißen, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie damit hätte leben können.

Leigh zog die Kleidung vom Vortag an, da sie später noch duschen und sich erst dann etwas Neues heraussuchen wollte - vorzugsweise etwas aus Lissiannas Schrank. Im Moment musste sie aber unbedingt etwas trinken. Eigentlich hätte sie lieber etwas gegessen, doch für den Augenblick würde sie sich mit einer Tasse Tee begnügen. Da sie kein Make-up zur Hand hatte, war sie nach dem Bürsten fertig und ging zur Tür. Ihre Zunge strich über die Zähne, dabei fiel ihr ein, wie schön es doch wäre, wenn sie sich endlich mal die Zähne putzen könnte. Aber bald würde es wieder soweit sein, sagte sie sich und verließ ihr Zimmer.

Sobald der Kurier ihre Tasche gebracht hatte, konnte sie losziehen und einkaufen.

Wenn ihre Handtasche eintraf, dann war sie nicht länger von Lucian und seiner Familie abhängig. Sie konnte von ihrem Mobiltelefon aus alle erforderlichen Anrufe erledigen und musste nicht Marguerites Telefonrechnung mit ihren Ferngesprächen in die Höhe treiben. Sie konnte sich Kleidung kaufen, anstatt sich etwas borgen zu müssen, sie konnte ihr Lieblingsshampoo besorgen, dazu Make-up, eine Zahnbürste, Zahnpasta....

Sie war fast außer sich vor Freude darüber, dass sie wieder eigene Dinge haben würde. Und sie konnte auch Lebensmittel kaufen, was sie beinahe genauso begeisterte wie die Aussicht auf neue Kleidung. Die Kekse, die sie gestern hatte backen wollen, waren durch den Zwischenfall mit der Putzfrau ganz in Vergessenheit geraten, und sie hatte nichts mehr zu sich genommen seit.... Sie war sich nicht einmal sicher, wann sie zum letzten Mal etwas Vernünftiges gegessen hatte, wenn sie mal von den Donuts absah. Das mochte mit ein Grund dafür sein, dass sie so viel schlief.

Soweit sie beobachten konnte, aß Lucian gar nichts, und es schien ihm auch nichts auszumachen. Dennoch war ihr Körper immer noch an richtiges Essen gewöhnt, nicht nur an Flüssignahrung. Auf dem Weg in die Küche begegnete sie niemandem, aber durch die geschlossene Wohnzimmertür war der Fernseher zu hören, also hielt sich Lucian vermutlich dort auf. Nachdem sie das Wasser aufgesetzt hatte, begab sie sich ins Wohnzimmer, um ihm einen guten Morgen zu wünschen.



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