Ein Nachbar zum Verlieben - Viel mehr als nur ein Nachbar (German Edition) by Nathalie G. Stevens

Ein Nachbar zum Verlieben - Viel mehr als nur ein Nachbar (German Edition) by Nathalie G. Stevens

Autor:Nathalie G. Stevens [Stevens, Nathalie G.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-03-04T16:00:00+00:00


Die langen Stunden alleine

Jason schien die Anspielung Leid zu tun. Doch ich gab mich seinen Verzeihungen nicht hin. Schließlich hat er mir unterstellt, dass ich meinen Mann betrügen könnte! Er glaubte tatsächlich, dass ein sanftes, warmherziges Lächeln mich in Wallung bringen könnte. Von wegen! Nur weil er nichts findet, konnte er mich ruhig in Ruhe lassen. Am nächsten Tag fand ich sogar eine Entschuldigungskarte in meinem Briefkasten. Doch ich beantwortete sie nicht. Ich wollte einfach im Haus ausharren, bis mein Mann wieder kam. Der wird schon wissen, was mit dem lüsternen Knaben zu tun war. Wahrscheinlich würde er vor Wut explodieren, da er ihn doch sowieso von Anfang an auf dem Kieker hatte.

Jeden Morgen zählte ich die Tage ab, bis Holger endlich wieder zurück sein würde. Doch es sollten noch über sieben Tage vergehen. Das war noch eine lange Zeit. Eine lange Zeit voller Langeweile. Ich beschloss, Heide anzurufen. Doch sie versicherte mir, keine Zeit zu haben und ich hörte im Hintergrund auch schon ein Kind greinen. Ich fragte, ob ich nicht irgendwann einmal zu ihr kommen könnte, doch auch das schlug sie aus. Ihr Terminplaner sei sehr voll.

Also wusste ich nicht, was ich bis zur Ankunft von Holger tun sollte.

Doch zum Glück verging die Zeit schnell. Und ich sah in dieser Zeit Jason nur über den Gartenzaun hinweg, oder auf dem Weg zum Briefkasten, oder Müllcontainer. Ich tat immer so, als würde ich ihn nicht bemerken und lief dann wieder so schnell ich konnte in meine Wohnung zurück. So war es auch zwei Tage vor Holgers Ankunft. Doch, als ich auf dem Weg zur Wohnungstür war, stellte ich mit Schrecken fest, dass ich mich ausgesperrt hatte. Ich habe den Schlüssel innen am Schlüsselhaken hängen lassen! Das durfte doch nicht wahr sein!

Ich fluchte und das musste Jason gehört haben, denn ich hörte kurz darauf seine Stimme ganz deutlich fragen, ob ich Hilfe gebrauchen könnte. Ich antwortete nicht, sondern begab mich in den Garten. Zum Glück war das Gartentor nicht abgeschlossen. Doch auch die Terrassentür war verschlossen

Ich bemerkte, das Jason mir die ganze Zeit über hinterher lief. Irgendwann ging mir das auf die Nerven und ich fauchte ihn an, ob er nichts besseres zu tun hätte, als mir nachzuspionieren.

Er sah mich verwundert an. „Spionieren?“, fragte er verblüfft.

„Ja“, keifte ich. „Oder warum hast du mir neulich die Unterstellung gemacht?“

Er seufzte. „Deswegen bist du so abweisend von mir?“

„Ja! Und tu mir ein Gefallen und rufe den Schlüseldienst. Denn ich habe auch mein Handy im Haus liegen gelassen!“

Jason kicherte wie ein Mädchen und zückte sein Handy. Ich hörte, wie er telefonierte und starrte dabei die Terrassentür intensiv an, in der Hoffnung, sie würde sich nur mit Hilfe meiner Gedanken öffnen. Doch das tat sie natürlich nicht. Nie klappte etwas so, wie ich es wollte! Am liebsten hätte ich die Scheibe eingeschlagen, so wütend war ich. Doch solch eine Scheibe war teuer und ich wollte mich vor Holger nicht lächerlich machen.

„In etwa einer Stunde wird jemand da sein“, erklärte Jason. „Möchten Sie so lange bei mir warten?“

Ich antwortete zunächst nicht.



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