Ein Mutant verschwindet by William Voltz

Ein Mutant verschwindet by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Altmutanten, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-09-15T01:00:00+00:00


5.

Die Bezeichnung „Stadt" traf für das, was sie sahen, wohl ebenso wenig zu wie jeder andere Begriff. Das Tal war angefüllt mit transparent aussehenden Körpern verschiedenster Form und Große. Zwischen den einzelnen Gebilden gab es stab- und röhrenähnliche Verbindungsstücke. Auf den ersten Blick sah es aus, als hätte jemand willkürlich verschiedenartige Gegenstände angehäuft, doch nach längerem Betrachten stellte Alaska Saedelaere fest, daß alles, was sich im Tal befand, aus einem Stück zu bestehen schien. In einem unvorstellbaren Arbeitsaufwand schien jemand alle Vertiefungen aus dieser transparenten Masse herausgearbeitet zu haben. Die Stadt war das ästhetischste Gebilde, das Alaska jemals erblickt hatte. Die Erbauer dieser Einrichtung mußten ein unvergleichliches Gefühl für Harmonie besitzen.

Der Maskenträger spürte, daß er beim Anblick dieser Stadt von Wehmut ergriffen wurde. Es war die Überzeugung, daß Menschen, wie sie jetzt lebten, niemals ein solches Kunstwerk schaffen konnten. Dazu waren die Menschen noch nicht reif.

Jetzt verstand Alaska auch die Worte Kytomas, die davon gesprochen hatte, daß die Stadt sie wohl akzeptieren würde.

Dieses Gebilde, das von den Erbauern des Schwarmes geschaffen worden war, konnte nichts in seinem Innern dulden, was seine Harmonie stören würde.

Alaska hörte Rakkells aufstöhnen. Der Captain hielt sich beide Hände vor das Gesicht. Es war, als könnte er diesen Anblick nicht ertragen.

Es war schwer, die Farbe der Stadt zu bestimmen. Jedes dieser transparenten Stücke besaß eine andere Farbe. Das galt auch für die Verbindungen.

Vergeblich hielt Alaska nach Straßen oder nach Einrichtungen, die damit vergleichbar gewesen wären, Ausschau. Es war nicht zu erkennen, auf welche Weise die Stadt im Boden dieser Welt verankert war, sie lagerte wie ein überdimensionaler Felsen im Tal. Auch das Alter dieses Gebildes war nicht zu bestimmen: Es hätte eine Million Jahre alt oder gerade erschaffen worden sein können. Diese Zeitlosigkeit gehörte zur Harmonie dieser Stadt.

Und doch gab es einen störenden Faktor.

Das Gefühl, daß etwas nicht stimmte, war zunächst nur unterschwellig in Saedelaere wirksam, dann glitt es allmählich an die Oberfläche seines Bewußtseins und begann ihn zu beunruhigen.

Noch während er über seine Unruhe nachgrübelte, begriff er, wodurch sie ausgelöst wurde.

Die Stadt war ohne Leben!

In diese transparenten Behältnisse aus einem unbekannten Material gehörten lebende Wesen. Erst dann würde die Harmonie dieser Stadt vollkommen sein.

Jetzt war das Ding im Tal wie ein Meer ohne Fische oder wie ein Nachthimmel ohne Sterne.

Alaska wurde von einer dumpfen Furcht ergriffen. Etwas in ihm sträubte sich, diese Stadt zu betreten. Unwillkürlich richtete er seine Blicke auf Kytoma, die in offensichtlicher Verzückung ins Tal blickte und die Arme ausgebreitet hatte, als wollte sie alle „Gebäude" auf einmal umschließen.

Die Luft über der Stadt schien zu flimmern. Dieses Phänomen war leicht erklärbar. Es wurde ausgelöst durch eine Reflexion des Sonnenlichts.

Das Bild verschwamm vor Alaskas Augen. Er wandte sich ab.

Aber auch jetzt war er sich der Nähe der Stadt deutlich bewußt.

Sie besaß eine derartige Ausstrahlungskraft, das ihr Anblick nachhaltig in Alaska wirkte.

Diese Stadt war wie eine Persönlichkeit.

„Die Sperre ist durchbrochen", hörte er Kytoma zufrieden sagen. „Die Stadt befindet sich an ihrem ursprünglichen Platz.

Dort werden wir leben. Es wird uns an nichts fehlen."

Sie machte jedoch keine Anstalten, sich der Stadt zu nähern.



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