Ein Kuss in den Highlands [10.11.14] by Emily Bold

Autor:Emily Bold [Bold, Emily]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783958180062
Google: JpuWBAAAQBAJ
Herausgeber: Forever
veröffentlicht: 2014-10-09T22:00:00+00:00

Matt arbeitete konzentriert, doch er kam nicht umhin, die Nähe zu Charlotte zu genießen. Ihr leises Stöhnen unter der Last der Scheibe peitschte seine Fantasie in Gefilde, die eindeutig erotischer Natur waren. Sie ahnte ja nicht, wie sehr er sich wünschte, diese süßen Laute von ihren Lippen zu kosten. Sein Arm streifte ihren, und er glaubte, nie zuvor so samtweiche Haut berührt zu haben. In ihren Augen sah er Entschlossenheit, und obwohl ihre Lippen vor Anstrengung zitterten, beschwerte sie sich nicht. Das wunderte ihn. In dieser Hinsicht hatte er die kleine Städterin wohl falsch eingeschätzt. Er nahm ihr die letzte Schraube aus dem Mund, und sie leckte sich den Regen von der Lippe.

»Verdammt!«, murmelte er, als ihn der Anblick ihrer Zungenspitze beinahe das Gleichgewicht gekostet hätte. Noch eine Schraube – und der Moment der Nähe wäre vorüber. Nur widerwillig machte er sich ein letztes Mal an die Arbeit. Er beugte sich vor, sein Mund ihrem so nah. Seine Brust berührte ihre, und ihr Seufzen strich über seinen Hals wie ein Seidenband, das ihm den Atem nahm. Er fühlte ihren Herzschlag, so nah waren sie sich, und als er sie ansah, wünschte er, der Regentropfen zu sein, der gerade von ihrer Lippe perlte und ihren Hals hinab in ihren Ausschnitt lief.

Heftiges Verlangen durchströmte ihn, und er verfluchte sich selbst dafür, Charlotte überhaupt mit hierher gebracht zu haben. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Reichte es ihm nicht, dass er die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte wegen des Kusses? War er wirklich so dumm, wieder auf den gleichen Typ Frau hereinzufallen? Noch dazu auf eine, die verlobt war? Charlotte war nicht mehr das süße Mädchen von früher. London hatte sie verdorben. Sie war jetzt eine Städterin!

Und doch bot sie ihre ganze Kraft auf, um ihm zu helfen, im strömenden Regen das Dach abzudichten. Er drehte die Schraube fest und sah ihr in die Augen. Sie war so widersprüchlich, dass er nicht wusste, was er von ihr halten sollte. Er wusste nur, dass er ihren Lippen viel zu nah war, um klar denken zu können. Nah genug – um Fehler zu machen.

Er steckte den Schraubenzieher ein und fasste nach ihren Händen. Behutsam löste er diese von der Scheibe und spürte, wie ihre Muskeln krampften, als sie die Schultern sinken ließ.

»Fertig«, murmelte er und hielt sie fest, als sie leicht wankte. »Das hast du super gemacht, Charly«, lobte er heiser und wischte ihr einen Regentropfen von der Wange. Seinem Verlangen nachgebend strich er mit seinen Lippen über ihre, ohne sie jedoch zu küssen.

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