Ein Haeusle in Cornwall by Elisabeth Kabatek

Ein Haeusle in Cornwall by Elisabeth Kabatek

Autor:Elisabeth Kabatek [Kabatek, Elisabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426420768
Google: VbpsAgAAQBAJ
Goodreads: 20505260
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2014-01-08T23:00:00+00:00


Es war, das darf ich wohl so sagen, recht erfolgreich für das erste Mal. Es kann ja sehr peinlich sein, S. mit jemandem zu haben, den man kaum kennt, aber mit Emma war es sehr wenig peinlich. Sie schien manchmal ein wenig irritiert, dass ich sie so häufig fragte, ob ihr dies oder jenes recht sei, aber als Gentleman möchte man ja Rücksicht nehmen und die eigene Leidenschaft unter Kontrolle halten, vor allem beim ersten Mal, auch wenn ich Emma am allerliebsten mit Haut und Haaren verschlungen hätte. Frauen erschrecken ja immer so schnell.

Insgesamt, das schließe ich aus den entsprechenden Geräuschen, scheint es aber geklappt zu haben, es sei denn, sie hat die Szene aus Harry und Sally imitiert. Dabei mache ich mir keine Illusionen; Emma ist nicht im Geringsten in mich verliebt. Sie sieht mich mehr als eine Art folkloristisches Experiment. Der verarmte englische Landadelige Nicholas Reginald Fox-Fortescue ist für sie wahrscheinlich kein Mann aus Fleisch und Blut, sondern genauso exotisch wie ein Beduine oder ein Massai, und viele Frauen fühlen sich von einem exotischen Liebesabenteuer ja geradezu magisch angezogen. Außerdem ist Emma schrecklich einsam, aber das weiß sie nicht.

Als sie dann mein Hemd aufknöpfte, dachte ich erst, sie hätte einen Fleck entdeckt und wollte mir das Hemd zum Waschen ausziehen, ich merkte dann aber schnell, was sie im Schilde führte, was nichts daran änderte, dass ich vollkommen überrumpelt war. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass sie mich attraktiv findet, und sie hatte ja schon in Stuttgart sehr deutlich gemacht, dass sie auf keinen Fall S. mit mir wollte. Daran fühlte ich mich gebunden, obwohl ich beinahe durchdrehte, als sie anfing, an mir herumzuwuscheln. Es kostete mich geradezu übermenschliche Kräfte, ihr zu widerstehen. Das war aber nicht der einzige Grund. Ich wollte unter allen Umständen vermeiden, mit ihr woanders S. zu haben als in meinen Gedanken, weil ich genau wusste, was dann passieren würde: Ich würde mich unsterblich verlieben. Genau das ist jetzt passiert. Ich habe mich in Emma verliebt. Im Gegensatz zu ihr glaube ich aber nicht, dass man Schmerz vermeiden kann, indem man einfach beschließt, nicht zu lieben. Ich werde mich also darauf einstellen müssen, dass der Schmerz kommt, wenn Emma geht, und das kann jeden Tag passieren.



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