Ein Deal mit dem Teufel: Romantic Thriller (German Edition) by Ann Murdoch

Ein Deal mit dem Teufel: Romantic Thriller (German Edition) by Ann Murdoch

Autor:Ann Murdoch [Murdoch, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: BookRix
veröffentlicht: 2017-04-22T22:00:00+00:00


16

»Ich rufe dich, du unreiner Geist! Eröffne mir, was du weißt. Ich befehle dir, gehorche mir«, sprach Jessica laut und mit klarer Stimme.

Seit Mary weggegangen war, hatte sie das Arbeitszimmer gar nicht mehr verlassen. Seit zwei Tagen stapelten sich die Zeitungen und die Post an der Haustür, wurde nicht mehr geputzt, wurde kein Zimmer aufgeräumt. Nicht, dass es in diesem Hause viel zu tun gegeben hätte, doch alles lag leer und verlassen, wirkte seltsam leblos.

Nur im Arbeitszimmer brannte Tag und Nacht das Licht, wurden die Vorhänge nicht mehr aufgezogen und wurde die Luft immer stickiger.

Jessica verließ den Raum nur noch, um neues Holz für den Kamin zu holen, ohne Feuer war es einfach zu kühl.

Nun brannte lustig flackernd das Feuer im Kamin, die Lampe verbreitete wie immer gedämpftes Licht, und Jessica stand am Schreibtisch und wiederholte die magischen Worte. Ihr war nicht bewusst, dass sie sich voll und ganz dem Bann des Bösen hingegeben hatte, ihre innere Stimme, die noch immer zur Umkehr rief, unterdrückte sie heftig.

Plötzlich begann das Licht zu flackern, und eine schemenhafte Gestalt erschien. Es handelte sich augenscheinlich um einen Mann mit einem langen wallenden Bart. Eine grollende Stimme ertönte.

»Wer ruft?«

Jessica erschrak, fasste sich dann aber. Genau das hatte sie doch gewollt, jetzt würde sie auch nicht aufgeben.

»Ich rufe dich«, sagte sie langsam, »ich, die Herrin des Wissens.«

»Was willst du?«, fragte der schattenhafte Mann.

Nun stand sie da, und es fiel ihr eigentlich nichts ein. Es war vorerst nur ein Versuch gewesen, ob diese Beschwörung überhaupt klappte. Und nun wusste sie gar nicht, was sie fragen sollte.

»Ich…ich will«, begann sie, brach dann aber ab.

»Du hast mich nur gerufen, um dein halbfertiges Wissen zu erproben?«, grollte die Stimme. »Störe meine Ruhe nicht, wenn du nicht mehr willst. Sonst schlägt das Wissen auf dich zurück. Hüte dich!«

Damit verschwand der Schemen. Zurück blieb ein merkwürdiger Geruch, der Jessica zum Erbrechen reizte. Hastig lief sie zum Fenster und riss es auf. Luft, frische kalte Luft strömte herein, und dankbar schöpfte sie Atem.

Das war nun ein weniger schönes Erlebnis gewesen. Doch es bewies, dass Jessica Fortschritte machte in der Beherrschung der Beschwörung. Sie empfand es als Erfolg, denn sie verstand es nicht mehr, sich gegen das Böse zur Wehr zu setzen.

Klar stand ihr vor Augen, dass sie sich jetzt der Macht näherte, und sie wusste, sie konnte bald jeden Menschen beherrschen, wenn sie es wollte. Sie dachte gar nicht mehr daran, unter welchen Umständen sie an dieses Buch gekommen war, ihre ganze Vergangenheit war im Nebel verschwunden. Sie dachte nicht einmal mehr an ihren Vater.

Jessica verschloss das Fenster wieder, um die kühle Nachtluft auszuschließen. Der Geruch, fast schon Gestank, im Raum war verschwunden, und das Feuer brannte kräftiger. Gedankenverloren setzte sie sich in den Stuhl und starrte in die Flammen. Plötzlich schrak sie auf. Im Schein des Feuers erschien durchsichtig und schattenhaft das Gesicht ihres Vaters. Jessica schrie unterdrückt auf. Seine Augen blickten sie traurig an, und ein melancholisches Gefühl breitete sich in ihr aus.

»Kind, was tust du da?«, fragte er ganz leise.

Jessica schluckte.



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