Eifelteufel - Kriminalroman by Jagusch Rudolf

Eifelteufel - Kriminalroman by Jagusch Rudolf

Autor:Jagusch, Rudolf [Jagusch, Rudolf]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783863582739
Herausgeber: emons Verlag
veröffentlicht: 2013-12-13T23:00:00+00:00


Was summt denn da?

Fischbach schlenderte zum dritten Mal zum Buffet und sondierte erneut das reichhaltige Angebot. Lars, das heißt Larissa, ließ sich nicht lumpen, keine Frage. Diverse Salate, verschiedene Fleischgerichte, Gemüse, Obst und ein Querschnitt an Nachspeisen buhlten um die Gunst der Gäste. Sogar echter Kaviar fand sich auf dem gut fünf Meter langen Tisch.

Er wählte den Salat, der auffällig mit Petersilie und Minze bestückt war.

»Ein Schlaraffenland.« Zingsheim stand hinter ihm und bestaunte die Speisen. Frisch geduscht, rasiert und mit einer Kleidungsleihgabe aus der Nachbarschaft sah er ganz anders aus als noch am Morgen. Er wirkte um Jahre jünger.

Fischbach und Sigrid hatten spontan entschieden, ihn mitzunehmen. Ein angenehmer Nebeneffekt war gewesen, dass Sigrid so Unterhaltung im Taxi hatte. Und Fischbachs schlechtes Gewissen, dass er sie wieder einmal allein losschickte, während er mit der Harley fuhr, hatte sich gar nicht erst gemeldet.

»Hau rein«, forderte Fischbach ihn auf und lächelte zufrieden. Na also, wäre doch gelacht, wenn er seinen alten Kumpel nicht wieder aufpäppeln könnte. Er stellte sich mit seinem Teller in eine Ecke, um ungestört essen zu können.

»Mach ich doch glatt.« Zingsheim zeigte mit seiner Gabel auf Fischbachs Teller. »Was isst du denn da? Kannst du das empfehlen?«

»Irgendwas mit Minze. Schmeckt aber gut.«

»Sieht nach Bulgur aus.«

Fischbach musterte den Salat. Von Bulgur hatte er noch nie etwas gehört.

Zingsheim wartete keine Antwort ab, sondern schaufelte sich den Teller voll. »Dass ausgerechnet du so etwas wählst. Ich habe gedacht, deine Essensexperimente würden sich eher selten über die Eifelregion hinauswagen.«

»Nein, nein«, versicherte Fischbach rasch. »Das siehst du falsch. Kann auch schon mal …« Wonach hörte sich Bulgur an? Bayerisch? Eher nicht. »… aus den neuen Bundesländern sein«, urteilte er spontan.

»Du bist mir einer«, sagte Zingsheim und lachte. »So eng verbrüdert sind wir mit Vorderasien nun doch noch nicht.« Er drehte sich um und steuerte die Bar an.

Die Party war im vollen Gange. Bestimmt an die einhundert Gäste, schätzte Fischbach. Hier, im oberen Stockwerk des Hauses, wurde geplaudert und gegessen. Unten befand sich die Tanzfläche. Die Musikauswahl traf den Geschmack der Gäste, sah man davon ab, dass Fischbach gern auch mal einen Schlager gehört hätte.

Sigrid winkte ihm, und er nickte ihr zu. Sie stand mit drei Frauen zusammen, die er noch nie gesehen hatte. Berührungsängste kannte sie nicht.

Andrea Lindenlaub kam mit Bianca Willms im Schlepptau die Treppe herauf. Ihre vom Tanzen schweißnassen Blusen lagen eng am Körper an. Durchaus ansehnlich, dachte Fischbach amüsiert. Anderswo zahlt man für solche Anblicke.

Sie gesellten sich zu ihm.

»Waren abzappeln«, sagte Andrea Lindenlaub dicht an seinem Ohr. Ihr Atem roch nach Bier. Es war lange her, dass er sie so zufrieden und ausgelassen gesehen hatte. Sie genoss den Abend, gar keine Frage. Er freute sich darüber.

Bianca Willms kicherte und ergänzte: »Musste auch mal machen.« Ihr Blick war ein wenig glasig. Sie hakte sich bei ihm ein.

Nur mit Mühe und einer fast akrobatischen Einlage konnte er verhindern, dass der Salat vom Teller rutschte.

Bianca Willms legte den Kopf an seine Schulter, formte eine Schnute und blinzelte zu ihm hoch. »Ich nehme dich mit. Brauchst keine Angst zu haben, ich tanz mit dir.



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