Eifel-Ralley by Jacques Berndorf

Eifel-Ralley by Jacques Berndorf

Autor:Jacques Berndorf [Berndorf, Jacques]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalroman, Krimi, Eifelkrimi, Eifel, Siggi Baumeister, Journalist
ISBN: 9783894258276
Herausgeber: Grafit
veröffentlicht: 2011-04-04T20:00:00+00:00


Sechstes Kapitel

Auf dem Rückweg fuhren wir in Manderscheid die Alte Molkerei an, und Claudia machte uns Flammkuchen. Emma hatte erklärt: »Ich gebe eine Runde aus.«

Peter lernte das Wort Flammkuchen und fand Gefallen daran. »Flammkuchen gut!« sagte er.

Als Emma bezahlen wollte, geschah etwas Seltsames. Sie hatte, wahrscheinlich anläßlich der Renovierung der neuen Wohnung an der Mosel, sehr viel Bargeld bei sich.

Sie zog ein Bündel Hunderter heraus, das noch mit einer Banderole umwickelt war.

»Das Jessica!« sagte Peter. Er sprach es Schessikka aus, und er tippte mit dem Zeigefinger auf das Geldbündel.

»Jessica Luxemburg?« fragte ich.

Er schüttelte den Kopf. »Jessica Quiddelbach.«

»Jessica Irmchen?« fragte Rodenstock.

»Jessica Irmchen.« Er tippte erneut auf das Geldbündel.

»Ich muß dringend in Irmchens Wohnung«, sagte ich. »Ist das möglich?«

»Wenn wir versprechen, den Kollegen jede Erkenntnis mitzuteilen, ja«, nickte Rodenstock. »Peter hilft uns am meisten, aber kein Richter würde ihn als Zeugen akzeptieren können.« Während er das sagte, hatte er schon sein Handy aus der Tasche genommen und wählte. Er sagte knapp: »Rodenstock hier, ich brauche euren Kwiatkowski.« Und dann nach einer Weile: »Du wirst deine Stoßrichtung verändern müssen. Ich sage dir, warum. Und ich brauche den Schlüssel zu Irmchens Wohnung. Kann ich den haben? Und wo ist er? – Gut. Danke. Ich rufe dich an, wenn wir in Quiddelbach sind und Peter abgeladen haben.«

»Alice nackt«, sagte Peter.

Wir brachen auf und waren gegen vier Uhr in Quiddelbach. Nachdem wir Peter abgesetzt hatten, fuhren wir zu dem Haus, in dem Irmchen gewohnt hatte.

Kwiatkowski erwartete uns dort. »Ihr macht mir Spaß«, sagte er muffig. »Solange wir uns auf den Nürburgring konzentrieren konnten, war das ein richtig schönes Familienunternehmen. Jetzt geht es in die internationale Wirtschaft, wie ich annehme.«

»So kann man es bezeichnen«, nickte ich.

Er schloß die Wohnung auf. »Wonach wollt ihr suchen?«

»Nach 170.000 Mark«, sagte Rodenstock gutgelaunt.

»Geklautes Geld?«

»Ja und nein. Auf jeden Fall schwarzes Geld. Habt ihr diese Wohnung gründlich durchsucht?«

»Oh ja«, nickte Kwiatkowski. »Sehr gründlich. Aber nicht nach Bargeld.«

»Na gut, dann laß man die Profis ran. Setzt euch in die Sessel da und guckt uns zu, wie man sowas macht.«

Dinah, Emma und Kwiatkowski setzten sich, und Rodenstock und ich teilten die Wohnung zwischen uns auf.

»Such an den Orten, wo eine Frau etwas verstecken würde«, mahnte der Kriminalrat a. D.

»Ich bin keine Frau«, erwiderte ich.

»Dann tu so.«

In der ersten Stunde fanden wir nichts.

Emma murmelte leicht säuerlich: »Zuschauer kommen hier nicht auf ihre Kosten.«

»Ich würde es in der Küche verstecken«, überlegte Dinah.

»In der Küche ist es nicht«, sagte Rodenstock.

»Ich würde es trotzdem da verstecken«, beharrte meine Gefährtin. »Vielleicht auch im Badezimmer.«

»Im Badezimmer ist nichts«, sagte ich.

»Bleiben wir bei der Küche«, nickte Emma.

»Da ist aber nichts«, brauste Rodenstock auf.

»Nun laß sie doch mal.« Kwiatkowskis Tonfall war gemütlich. »Also, wo, gnädige Frau, würden Sie es denn in der Küche verstecken?«

»Na ja, da, wo man normalerweise nichts vermutet. Ist das eine Einbauküche?«

»Ja«, nickte Rodenstock. »Teuer. Fast alles Edelstahl.«

Emma überlegte einen Augenblick und sah Dinah dabei an, als erwarte sie Schützenhilfe. »Dunstabzugshaube«, sagte sie dann. »Ja, zum Beispiel da.«

Rodenstock drehte sich auf den Fersen und stolzierte in die Küche. Es gab einige scheppernde Laute.



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