Eene Meene by Arlidge M. J

Eene Meene by Arlidge M. J

Autor:Arlidge, M. J. [Arlidge, M. J.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 978-3-644-52091-2
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2014-04-22T04:00:00+00:00


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59

C

harlie brauchte gerade mal fünfzehn Minuten bis Bevois Valley. Mit Blaulicht hätten zehn gereicht, aber das kam nicht in Frage. Sie wollte Mickery ja schließlich nicht aufscheuchen. DC Grounds war zurückgeblieben, um auf die stocksaure Martha Reeves aufzupassen – es war nicht auszuschließen, dass sie Kontakt mit Mickery aufnahm und sie warnte.

An die Streifenpolizei war eine Personenbeschreibung rausgegangen, und Charlie machte sich sofort daran, die Suche zu koordinieren. Bevois Valley ist ein schäbige Ansammlung von Billigsupermärkten, Industrieparks und Lagerhallen. Es ist außerdem recht klein, und viele der Streifenpolizisten stehen auf Du und Du mit den Nutten und Junkies, die sich in den zahlreichen leerstehenden Gebäuden, die die Straßen verunstalten, häuslich eingerichtet haben. Neuigkeiten verbreiten sich hier in Windeseile, so auch diese. Ein guter Tipp wäre jetzt Gold wert. Würden sie Mickery auf frischer Tat schnappen? Charlie fühlte ihr Herz schneller schlagen – die Jagd nach einem Täter verfehlte ihre Wirkung nicht. Und dieses Mal ging es um noch mehr. Es war eine persönliche Sache – ein zweites Mal würde ihr Mickery nicht durch die Lappen gehen.

Fünf Minuten. Zehn. Fünfzehn. Immer noch nichts. Rein und raus aus den Tankstellen und Leiharbeitsfirmen, Supermärkten und Taxizentralen. Doch überall das Gleiche – ein Blick aufs Foto und ein höfliches Kopfschütteln.

Dann Aufruhr auf der Straße. Hilferufe. Eine Gestalt lag auf dem Gehweg. Charlie war im Handumdrehen dort und sah eine übel zugerichtete Frau. Irrer Blick, Blut strömte aus Schnittwunden im Gesicht. Aber es hatte nichts mit dem Fall zu tun. Ein betrunkene Anwohnerin, die den Unmut ihres brutalen Freundes zu spüren bekommen hatte. Während ein Polizist den protestierenden Täter abführte, setzte Charlie die Jagd fort.

Zwanzig Minuten. Eine halbe Stunde. Immer noch nichts. Charlie verfluchte ihr Pech. Wie schaffte diese Frau es immer wieder, sich in Luft aufzulösen? Ganz sicher hatte Reeves sie nicht angelogen, sie hatte die Information ja geradezu aus ihr rauspressen müssen – also wo zum Teufel steckte Mickery? Sie gab sich noch eine weitere halbe Stunde, vielleicht etwas mehr. Irgendetwas musste doch zu finden sein.

Es regnete. Zuerst sanft, dann fielen große, schwere Tropfen, die sich schließlich in Hagel verwandelten. Charlie fluchte laut, als sich die Eisstücke in ihrem durchnässten Haar verfingen. Aber es kam noch schlimmer.

«Blas die Suche ab.»

Charlie wirbelte herum. Helen war eingetroffen. Und sie sah alles andere als froh aus.



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