Dunkles Nest 3 - Der Schwarmkrieg by Troy Denning
Autor:Troy Denning [Denning, Troy]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-641-07836-2
veröffentlicht: 2012-08-21T04:00:00+00:00
16
Die überlebenden Chiss hatten sich auf eine Inselkette im großen Fluss zurückgezogen, eine Position, die recht gut zu verteidigen, aber nicht uneinnehmbar war. Tagelang hatte der entlaubte Dschungel vom Krachen der Feldartillerie der Kolonie widergehallt. Die Trébuchets schleuderten scharfkantige Felsblöcke, die Katapulte warfen Wachskugeln mit Brandsätzen. Hier und da versteckten die Killiks sogar Angehörige einer kleineren Insektenspezies in einer Gruppe von Wachskugeln und warfen sie auf eine der Inseln.
Nichts erschütterte die Chiss. Sie duckten sich weiter hinter ihre Brustwehren, löschten die Flammen, kümmerten sich um ihre Verwundeten und schossen auf jeden Killik, der dumm genug war, sich außerhalb der Erdwälle zu zeigen, die die Feldartillerie der Insekten abschirmte. Es gab immer noch beinahe hunderttausend Chiss; mehr als genug, um einen Vorstoß der Killiks über den rasch dahinströmenden Fluss zu verhindern. Nach so vielen Wochen ununterbrochen tobenden Kampfes gingen sogar der Kolonie langsam die Soldaten aus, und Jaina wusste, jeder Versuch, die Inseln zu erobern, würde in der Vernichtung ihrer Armee enden.
Aber Verstärkung für die Chiss konnte jederzeit eintreffen, und UnuThul wurde ungeduldig. Er stand weiterhin nicht in direkter geistiger Verbindung mit den Bodenstreitkräften und verstand einfach nicht, was diesen letzten Vorstoß verhinderte. Sein Wille war zu einem ununterbrochenen Druck in Jainas Brust geworden und drängte sie, weiter anzugreifen und den Feind zu einer Reaktion zu zwingen. Bald schon, fürchtete sie, würde er genug davon haben, darauf zu warten, dass ihr Plan funktionierte, und den Killiks einfach seinen Willen aufzwingen. Sie musste einen Weg finden, die Chiss jetzt zu vertreiben.
Jaina rutschte ein paar Meter den schlammigen Wall hinunter, dann drehte sie sich um, sodass sie dem Trébuchet gegenüberstand, das er schützte. Mehrere Dutzend metergroße Sotatos-Killiks bedienten die Kriegsmaschine und arbeiteten so koordiniert an der Winde, dass der Wurfarm aussah, als würde er von einer elektrischen Winde zurückgezogen. Die Waffe wurde von einer langen Reihe von Mollom mit Geschossen bestückt, die die Steine aus einem der seltenen Felsadern schlugen, sie dann zwei Kilometer weit trugen und direkt in die Trébuchets luden. Obwohl sie aus zwei unterschiedlichen Nestern stammten, arbeiteten die beiden Gruppen so gut zusammen, dass das Trébuchet nie leer war und kein Mollom jemals warten musste, es wieder zu beladen.
Jainas zerbrechliche Wuluw-Kommunikationshelferin kam zu ihr, als sie den Fuß des Walls erreichte. »Rubbur bu uubu«, berichtete sie. »Urr buur rrububu.«
»Sag Rekker, sie sollen sich wieder zerstreuen«, befahl Jaina. »Selbst wenn sie jetzt auf die Inseln hinüberspringen können, ist das hier nicht der richtige Zeitpunkt für einen solchen Angriff. Wir können keine anderen hinüberbringen, die sie unterstützen.«
»Rur u buuur rrub«, widersprach Wuluw.
»Ich tue ja etwas!«, fauchte Jaina. »Wir stehen hier keinen Imperialen gegenüber, sondern Chiss. Sie werden die Nerven nicht verlieren, nur weil war ein paar Millionen Käfer nach ihnen werfen.«
Plötzliches Schweigen senkte sich über den Dschungel, und Jaina erkannte, dass alle Killiks in Sichtweite sich umgedreht hatten und sie anstarrten.
»Verdammt noch mal!« Jaina schüttelte den Kopfüber das launische Insekten-Ego. »Seid nicht so empfindlich – wir befinden uns mitten im Krieg!«
Sie ging hinter dem Trébuchet in den Dschungel, rutschte eine schlammige Uferbank hinunter in einen seichten Bach, der neben der Waffenstellung verlief.
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