Dunkelheit by Jane Hunt

Autor:Jane Hunt [Hunt, Jane]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-08T05:00:00+00:00

Bis die Vögel versorgt waren, waren fast zwei Stunden vergangen, ehe Nick die Wohnung wieder betrat. Auch er war mittlerweile bis auf die Haut nass. Nick kam ins Wohnzimmer und fand es leer vor. Auch im Bad und Schlafzimmer konnte er Emily nicht finden. „Emily, wo steckst du?“ rief er. Doch in der Wohnung blieb es still. Nick ging in die Küche, auch dort konnte er Emily nicht finden. Auf dem Wohnzimmertisch stand ihr Notebook, doch das hatte heute Morgen auch schon da gestanden. Er ging noch mal ins Bad und stellte fest, dass die Dusche nicht benutzt war. Auch die nassen Kleider konnte Nick nirgendwo liegen sehen.

Ein komisches Gefühl beschlich ihn. Immer noch nass trat er wieder in den Regen hinaus. Es war mittlerweile sehr kalt geworden, die Dunkelheit war hereingebrochen. Nick ging zu den Garagen. Er fand Emilys Wagen am selben Platz geparkt wie immer. Er zog sein Handy aus der Hosentasche und wählte ihre Nummer. Die Mailbox meldete sich sofort. Nick rannte nun. Er rannte zu der Baustelle, die sie kurz zuvor verlassen hatten. Der Gastraum war leer. In der Küche waren noch die Pizzakartons auf der Arbeitsplatte. Von Emily jedoch fehlte jede Spur.

Nick ging nochmals zu den Vogelgehegen. Aber er wusste schon, dass er sie dort nicht finden würde, er hätte sie schon vorher dort treffen müssen, als er die Vögel zusammen mit Michael und Peter versorgt hatte. Mit letzter Hoffnung ging er in den Rosengarten. Er fand ihn leer vor. Was hätte sie auch bei diesem Wetter dort machen sollen? Nick wurde immer unruhiger. Er schrie nach Emily. Der Regen schien seine Rufe zu dämpfen.

Anna fiel ihm ein. Vielleicht wusste sie Bescheid. Mit zitternden Händen drückte er die Kurzwahltaste für Annas Rufnummer. Anna meldete sich schnell. „Hi Nick, warum sitzt du nicht mit Emily auf dem Sofa bei diesem Wetter?“

Nick holte tief Luft. „Emily ist also nicht bei dir?“

„Nein, wieso sollte sie? Wir haben schon vor Stunden Feierabend gemacht, sie wollte den Abend vor dem Feuer mit dir verbringen.“

Nick schloss die Augen. Jetzt nur ruhig bleiben, sagte er sich.

„Sie hat dich nicht noch mal angerufen?“

„Nur vom Italiener aus, als sie auf die Pizza gewartet hat. Nick, was ist los, habt ihr euch gestritten?“

Nick schilderte den Ablauf des Nachmittags. „Und jetzt kann ich sie nicht finden.“ Er klang verzweifelt.

„Ich komme hochgefahren. Zusammen werden wir sie finden. Mach mir das Tor auf bitte. Ich bin gleich bei dir.“ Anna legte auf.

Nick kontrollierte erneut die Wohnung, die Garagen, das Café und die Gehege. Auch die Zuschauerränge und den Souvenirladen. Er konnte Emily nicht finden. Als er aus dem Laden herauskam, hörte er Annas Auto. Sie raste die Serpentinen förmlich hoch. Nick öffnete schnell das schwere Tor. Wenige Sekunden später sauste Anna hindurch. Nick schloss wieder ab und setzte sich auf den Beifahrersitz. Anna wollte zuerst protestieren. Nick war total durchnässt. Als sie aber sein Gesicht sah, verkniff sie sich jeden Kommentar. „Du hast sie immer noch nicht gefunden?“, fragte sie stattdessen.

Nick schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wo ich noch suchen soll.

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