Drei sind keiner zu viel by Monica Belle

Drei sind keiner zu viel by Monica Belle

Autor:Monica Belle [Belle, Monica]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838746272
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-01-12T23:00:00+00:00


Achtes Kapitel

›Rache‹ war ein zu starker Ausdruck. ›Rückspiel‹ wäre treffender. Er hatte den Einsatz erhöht und mir etwas gezeigt, was ich noch nie erlebt hatte, und seither war ich etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Das musste ich wieder finden und meinen Stolz zurückgewinnen. Es war verlockend, ein Rückspiel zu verlangen, aber ich hatte den hässlichen Verdacht, dass ich wieder auf seinen Knien landen würde. Tief in mir wusste ich, dass es genau das war, was ich wollte, und das machte es noch schlimmer.

Ich hätte bei ihm schlafen können, aber ich ging zurück und versuchte, nicht zu schmollen und nicht mit mir selbst zu spielen, als ich in der Dunkelheit der Sakristei lag. Ich war über den Eibenpfad zurückgekommen, und dabei meinte ich, das Kichern des Majors gehört zu haben. Irgendwie schien er Bescheid zu wissen, und das ließ mich erröten, ganz egal, dass Michael sagen würde, das hätte sich nur in meinem Kopf abgespielt, oder das Kichern wäre der Wind in den Bäumen gewesen.

Das Wochenende gehörte mir; Stephen war in Suffolk und Michael auf einem Fantreffen in Birmingham. Ich hatte das Gefühl, ich brauchte auch dringend Zeit für mich allein, damit mein Kopf wieder klar wurde. Ich hatte es geschafft, zwei Männer in mein Leben eindringen zu lassen, aber beide spielten auf ihre Weise mit mir. Ich brauchte eine Entscheidung, aber zuerst musste ich das Gewirr in meinem Kopf entzerren.

Ich musste mich schlaumachen. Dazu gehörte konzentrierte Arbeit, und damit wollte ich so schnell wie möglich beginnen. Nachdem ich Lilitu ausgeführt und meine Runde über den Friedhof beendet hatte, brach ich in den Westen auf – zu British Library. Wenn es irgendeinen Beweis dafür gab, dass Sir Barnaby Stamforth etwas mit Satanismus zu tun gehabt hatte, würde ich es in der Nationalbibliothek finden.

Ich suchte den ganzen Nachmittag und ging einen dicken Band nach dem anderen durch. Ich überprüfte den Inhalt der Mikrofilme und nutzte die Möglichkeiten des Computers. Ich fand zahlreiche Erwähnungen, aber aus allen sprachen die Aufgeblasenheit und die phantastischen Selbsterhöhungen, die ich ihm schon zugeschrieben hatte.

Er hatte dafür gesorgt, dass Standbilder von ihm errichtet wurden und dass man Straßen, Gebäude und Schiffe nach ihm benannte. Es gab sogar einen Weihnachtspudding, der seinen Namen trug. Er hatte die ganze Welt bereist und ein gewaltiges Vermögen zusammengerafft. Acht Kinder hatte er gezeugt, viele bedeutende industrielle Dinge auf die Beine gestellt, und außerdem war er auch Mitglied des Parlaments gewesen. Das Einzige, was er offenbar nicht getan hatte, war die Teilnahme an satanischen Sexritualen.

Je mehr ich über ihn las, desto überzeugter wurde ich, dass sich die ganze Erfahrung mit ihm nur in meinem Kopf abgespielt hatte. Ich wollte das nicht akzeptieren, denn wenn das zutraf, würden meine Rituale nie wieder so sein wie früher. Vielleicht würde ich sie gar nicht mehr durchführen können. Das reichte schon, um bei mir die Tränen fließen zu lassen, als ich die Bibliothek verließ, und ich verfluchte Michael. Dabei war mein Erlebnis mit Sir Barnaby so mächtig gewesen, so real.

Ich würde eine unruhige Nacht haben. Mein Kopf



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