Dragon Dream (epub) by G.A. Aiken

Dragon Dream (epub) by G.A. Aiken

Autor:G.A. Aiken [Aiken, G.A.]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Tags: Fantasy
Herausgeber: Piper Verlag
veröffentlicht: 2010-10-21T22:00:00+00:00


Briec starrte hinaus auf sein Land. In menschlicher Gestalt saß er an der äußersten Kante des höchsten Eingangs seiner Höhle. Er wusste, dass irgendwann seine Brüder kommen würden, und als sie sich neben ihn setzten, jeder auf einer Seite, war er nicht überrascht. Und, das musste er zumindest sich selbst eingestehen, er war ziemlich dankbar dafür.

»Was ist passiert?«, fragte Éibhear.

»Nach was sieht es denn aus? Sie hat mich verlassen.«

Gwenvael beugte sich vor, um über die Kante in die Tiefe zu blicken. »Hast du vor, dich als Mensch von hier aus hinunterzustürzen und dem Ganzen ein Ende zu machen?«

»Natürlich nicht.« Er seufzte tief. »Ich bin eben erst nach Hause gekommen, wenn ich ehrlich bin. Ich habe sie tagelang gesucht.«

Éibhear stellte ein Bein auf und legte seinen Arm darauf. »Warum ist sie gegangen?«

Briec ließ kläglich den Kopf hängen. »Ich weiß es nicht.«

Er spürte mehr als dass er sah, wie Gwenvael sich vorbeugte, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. »Bist du wirklich so traurig?«

Wütend brüllte er seinen Bruder an: »Sehe ich deiner Meinung nach glücklich aus?«

Sein Bruder hob beschwichtigend die Hände. »Beruhige dich. Ich habe nur gefragt. Mir war nicht klar, dass du so an ihr hängst.«

»Wie konnte man das übersehen?«, fragte Éibhear. »Selbst Lofal der Blinde hätte das gesehen.«

»Wann hat Briec sich je außerhalb des Bettes für ein weibliches Wesen interessiert?«

»Talaith war anders«, schäumte Briec.

»Ach ja. Die Frau, deren Namen du am Anfang nicht einmal kanntest.«

»Halt die Klappe, Gwenvael. Oder du wirst ziemlich schnell herausfinden, ob dein menschlicher Körper fliegen kann.«

»Bist du sicher, dass du nicht nur sauer bist, weil sie die Dreistigkeit hatte, dich – Briec den Mächtigen – zu verlassen?«

Normalerweise hätte Briec das Gesicht seines Bruders in den Schmutz gedrückt, aber nicht einmal danach war ihm zumute. Vier Tage lang hatte er ohne Erfolg überall nach ihr gesucht. Nicht einmal eine Spur von ihr hatte er gefunden. Schließlich hatte er aufgegeben und war in seine Höhle zurückgekehrt, die ihm plötzlich viel zu groß und furchtbar einsam vorkam. Es war ihm nicht bewusst gewesen, wie sehr er ihre Gesellschaft genoss. Ihren Duft. Ihre Stimme. Ihre fürchterlich spitze Zunge. Dass sie ständig über seinen Schwanz stolperte.

Aber, ermahnte er sich, sie hatte ihn verlassen. Sie hatte ihn verlassen, obwohl er nichts falsch gemacht hatte. Sie hatte eigentlich verflucht glücklich mit ihm gewirkt. Wäre es nicht so gewesen, hätte sie es ihm auf ihre typische, grobe Art gesagt.

»Willst du ihn nicht schlagen?«, fragte Éibhear.

»Mir ist nicht danach.«

»Gute Götter.« Gwenvael stand auf. »Es ist schlimmer, als wir dachten, Éibhear. Komm hoch, Bruder!« Gwenvael nahm Briecs Arm und zog ihn hoch. »Darauf gibt es nur eine Antwort.«

»Und die wäre?«

»Trinken und essen. Das Herumhuren kann warten, bis wir dich betrunken genug gemacht haben. Wenn wir mit dir fertig sind, Bruder, wirst du dich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnern, der dir am Anfang sowieso vollkommen egal war.«

Warum bezweifelte er das nur?



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